Rezension

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Die Geschichte eines Playboys der nicht erwachsen werden will

Und ein ganzes Jahr
von Gayle Forman

Bewertet mit 2 Sternen

Absolut nicht notwendig. Man kann es beim ersten Buch belassen

Es gibt Bücher wo die Geschichte zweiter Menschen erzählt wird, die sich kennen lernen, lieben und es funktioniert und manchmal auch nicht. Es gibt Bücher, die werden auf zwei Bände aufgeteilt, so dass im ersten Teil das Mädchen und im zweiten der Junge die Geschichte aus seiner Sicht erzählt.

Das kann gut gehen, dass kann aber wie in diesem Fall auch ganz dick in die Hose gehen. Wenn der erste Teil noch aus der Sicht von Allyson erzählt wird, die auf ihrer Europatour Willem kennen lernt, sich verliebt, mit ihm schläft und dann in Amerika mit ihrem Studium nicht zurechtkommt und das Ziel hat ihn wieder zu sehen ist der zweite Teil darauf konzentriert zu erfahren, was er in den letzten 12 Monaten gemacht hat.

Wir hoffen natürlich alle, dass er so intensiv auf der Suche nach Allyson ist wie sie später nach ihm, aber das gestaltet sich etwas anders als gedacht. Den erstmal weiß er gar nichts mehr so richtig. Nach dem er im ersten Teil böse von paar politischen Idioten verdroschen wurde hat seine Gehirnerschütterung für ein kräftiges Erinnerungsloch gesorgt und erst nach und nach kann er sich erinnern was passiert ist und warum er in Paris war. Nach Hause, in die Niederlande will er nicht, aber weiß er muss wegen Klärung einiger Dinge wieder zurück.

So erfahren wir, dass er mit einer Ex-Tussi erstmal über Wochen das Bett teilt, von Mamas Geld lebt, Papi tot ist, Mutti ihn behandelt als wäre er es auch, bis auf paar Emails aus Indien wo sie sich rumtreibt. So kommt er mit der Zeit auf die tolle Idee nach Mexiko zu fliegen und Allyson in dem Ferienhotel ihrer Eltern zu suchen. Denn er erinnert sich, dass sie ja jedes Jahr da sind. Klappt natürlich nicht. Von dort aus geht es dann zu Mutti nach Indien und gefühlt noch durch die halbe Welt. Dabei muss natürlich betont werden wie sehr alle Weiber hinter ihm her sind und er nicht immer nein sagt.

Sein Leben ist verkorkst und er läuft vor allem weg. Mama liebt ihn nicht und Verantwortung will er nicht tragen. Ne Ausbildung machen oder Studieren kommt nicht in Frage, lieber auf Kosten anderer leben und auf den Couchen anderer Leute schlafen. Ich habe keinerlei Mitleid mit ihm und seinen familiären Problemen haben können, da er für mich ein Kind ist was nicht lernt erwachsen zu werden. Anders als Allyson welche sich im ersten Buch mit der Zeit ihrem Leben stellen muss und lernt mit dem was ist klar zu kommen und zu kämpfen. So hätte er sich auch einfach mal ins Internet setzten können und versuchen über FB und Co. In Amerika Leute zu finden welche sie kennen. Nein stattdessen reist er lieber.

Das ganze Buch ist leider einfach nur unnötig und langweilig. Das Ende ist identisch dem ersten Teil und das weitere Verfahren der beiden in kostenpflichtige E-Books zu verpacken ist für mich einfach nur Geldmacherei.