Rezension

Willems Geschichte

Und ein ganzes Jahr
von Gayle Forman

Bewertet mit 4 Sternen

Die Umschlaggestaltung der deutschen Ausgabe ist mir leider viel zu kitschig, wenn ich Teil 1 nicht gelesen hätte, hätte ich in der Buchhandlung nicht nach diesem Buch gegriffen.

 

„Und ein ganzes Jahr “ von G. Forman ist der 2. Teil einer Dilogie. Um das Buch verstehen zu können, sollte man zuerst Teil 1: „Nur ein Tag“ gelesen haben, welcher die Haupthandlung enthält:

 

Allyson ist das behütete Kind ehrgeiziger Eltern. Die Amerikanerin bekommt zum Schulabschluss eine all-inclusive-Rundreise in Europa geschenkt, die sie zusammen mit ihrer besten Freundin antritt. Wegen eines Streiks muss der Programmpunkt "Paris" leider ausfallen. Zufällig lernt Allyson den Schauspieler Willem kennen, der ihr anbietet, einen Tag lang die französische Metropole zu erkunden. Allyson traut sich und sagt zu. Mit Willem verlebt sie einen wunderbaren Tag in der Hauptstadt, doch am nächsten Tag ist der Holländer spurlos verschwunden....

„Und ein ganzes Jahr“ erzählt die ganze Geschichte aus Willems Perspektive. Wie in Teil eins gibt es also einen Ich-Erzähler. Wunderbar fand ich z.B. Willems Reise nach Indien, nicht so gut gefiel mir, dass in Teil 2 Aspekte auserzählt wurden, die in Teil 1 bereits erwähnt wurden und die man sich selbst zusammenreimen konnte – Willems schwierige Elternbeziehung, seine Verluste. Aber seine Entwicklung und sein Erwachsenwerden war recht interessant. Auch Willem sucht nach Allyson, einmal verpassen sie sich nur knapp in Mexiko.

Es ist in Young Adult und Erotikromanen groß in Mode, eine Geschichte aus der männlichen und aus der weiblichen Perspektive zu erzählen (50 SoG, After ). Ich bin kein Fan dieses Ansatzes, da ich ihn einigermaßen simpel finde, so viel Neues kann er nicht bringen. Auch hier hätte ich mir eher eine Fortsetzung der Handlung gewünscht. Trotzdem war es schön, über Willems Erfahrungen zu lesen, auch wenn mir das Ganze zu langatmig erzählt wurde. Aber so richtig gelingt es Forman  nicht, eine glaubwürdige männliche Perspektive einzunehmen.  Im Vergleich zum tollen Band 1 war Bd. 2 für mich eine Enttäuschung. Trotzdem hat mir der Roman gefallen, ich vergebe also 4 von insgesamt 5 möglichen Sternen.