Rezension

Die Liebe kennt kein Game over

Let's Play. Verspieltes Herz - Jennifer Wolf

Let's Play. Verspieltes Herz
von Jennifer Wolf

Rezension zu Let’s Play von Jennifer Wolf

 

Titel: Let’s Play - Verspieltes Herz

Autor: Jennifer Wolf

Verlag: Impress (Carlsen)

Seitenzahl: 291

Genre: Liebesroman

Preis: 3,99 € (ebook only)

Erscheinungsdatum: 05.01.2017

ASIN: B01M1DB6D3

 

Dies ist ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise durch Netgalley und Carlsen zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank.

 

Klappentext:

 

Seit der 22-jährigen Helena Sorrento das Herz gebrochen wurde, weiß sie, dass die Liebe kein Spiel ist und dass das Herz ein Organ darstellt, das es ganz besonders zu schützen gilt. Alles, was sie ihren Gefühlen jetzt noch erlaubt, ist das Eintauchen in dramatische Liebesromane und der Nervenkitzel beim Zuschauen von Let’s Playern – Online-Gamern, die einen direkt in ihre Spieler-Welten mitnehmen. Wie Tausende anderer Frauen schwärmt sie dabei vor allem für den charmanten Let’s-Player Aiden, dessen Stimme alles in ihr zum Stillstehen bringt. Zu gerne würde sie wissen, welcher Mann sich hinter den humorvollen und doch stets so tiefsinnigen Kommentaren verbirgt – und warum er sich seinen Fans nie zeigt.

 

Meinung:

 

Der Blick auf das Cover und den Titel lassen einen typischen New Adult vermuten. Doch um einen solchen handelt es sich hier nicht im klassischen Sinne. Der Name des Titels weckte bei mir sofort die Assoziation zu eben DEN Let’s Plays (Let’s Play (engl. „Lasst uns spielen“; abgekürzt: LP) bezeichnet das Vorführen und Kommentieren des Spielens eines Computerspiels. Meist wird dies ähnlich einem Screencast aufgenommen und auf Videoportalen hochgeladen.“ - Wikipedia hierzu) und der Klappentext bestätigte mir dies zum Glück. Da mir die fantastischen Geschichten der Autorin bislang gut gefallen haben und mir die Story sofort zusagte wurde dies eine Pflichtlektüre.

 

Ich habe mich direkt in diesem Roman wohlgefühlt. Warum? Weil ich ebenso ein Geek wie Helena bin. Sie liebt Bücher, Games und vor allem das Anschauen von Let’s Plays. Helena ist Teil der „Unities“ - die Fangemeinde des Streamers und Let’s Players Aiden. Nicht nur aufgrund der Widmung habe ich des Öfteres Ähnlichkeiten zu Gronkh und seiner Lurch-Gemeinde erkannt. Ihr versteht gerade nur Bahnhof? Dann ist der Roman vielleicht nichts für euch. Außer natürlich, ihr seid für die Welt der Gamer offen. Denn diese macht einen großen Teil neben der Liebesgeschichte aus. Weswegen ich dieses Buch so mochte. Ich hatte lange nicht mehr so dieses dringende Gefühl, weiter lesen zu müssen. Dazu hat auch der angenehme und flüssige Schreibstil seinen Teil beigetragen. 

 

Natürlich hatte ich schnell 1 und 1 zusammengezählt und dadurch gewusst, wer Aiden ist. Aber die Auflösung war sehr süß gelöst. Die beiden Hauptfiguren fand ich durchaus sehr sympathisch. Besonders Aiden gefiel mir gut, da er, nicht wie andere Love Interests in solchen Büchern, tatsächlich einen ausgebauten Charakter aufwies. Mit Helena hatte ich hingegen das ein oder andere Mal meine Probleme. Dies liegt jedoch darin begründet, dass sie mich oft an mein früheres Ich erinnert hat. Dies wurde jedoch dadurch wieder gut gemacht, dass ihre Charakterentwicklung glaubwürdig ihren Platz im Roman finden konnte. Trotz allem mochte ich sie deshalb sehr. Das Gefühl, dass sie und die Unities transportieren, wenn sie über ihren Lieblingsstreamer reden kann man sehr gut nachverziehen, wenn ich auch selbst nicht der Freund von Fantreffen usw. bin. Für mich bleiben meine Lieblingsstreamer einfach ganz normale Menschen. Für Helena ist Aiden jedoch ihr Leben. Seine Videos und Streams haben sie über ihre schwerste Zeit hinweggebracht. Ähnliches könnt ihr den Communitys von Gronkh und Co. auch beobachten. Man merkt der Autorin einfach ihr Fanherz an und dies macht sie umso mehr sympathischer. Die Charaktere rund um Helena und Aiden wurden liebevoll eingearbeitet und haben sich ebenfalls schnell in mein Herz geschlichen. Gerne hätte ich noch mehr von der Bande gelesen.

 

Wie oben bereits erwähnt, würde ich den Roman eher bei den Liebesromanen, als bei NA einordnen. Jedoch liegt auch hier die schwere Vergangenheit der Protagonisten schwer auf dem Liebesglück der beiden. Meines Erachtens hätte es es diesen Part nicht benötigt und das Weglassen hätte den Roman noch mehr von den, den Markt überschwemmenden Werken, abgehoben. Der Konflikt, welcher sich ergibt, wenn man einen Let’s Player datet, der mehr als 3 Millionen Follower hat, ist schon groß genug. Probleme, die sich dadurch ergeben, hätte ich mehr erwartet und erhofft. Auch war ich mit dem Epilog, der leider leicht schmalzig daher kam, nicht sehr glücklich. Das Ende war perfekt. Dem hätte nichts mehr hinzugefügt werden müssen. 

 

Auch wenn ich Cover nicht bewerte, muss es kurz Erwähnung finden. Es mag farblich sicher zu den anderen Büchern der Autorin passen. Thematisch her hat es jedoch nichts mit der Geschichte gemeinsam. Es hätte sicherlich ein passenderes gefunden werden können.

 

Fazit:

 

„Let’s Play - Verspieltes Herz“ ist ein niedlicher Roman, der nicht nur das Gamerherz höher schlagen lassen wird. Jennifer Wolf ist (seit ihrer Jahreszeitenreihe) eine der wenigen Impress-Autorinnen, die mich voll und ganz überzeugen konnte. Eine Empfehlung für alle Lurche, #Grün-Fans und alle, die bequem strammstehen o7.