Rezension

Die neuen Laubenpieper

Rosenkohl und tote Bete -

Rosenkohl und tote Bete
von Mona Nikolay

Bewertet mit 4 Sternen

Manne Novak hat eigentlich gedacht, Karl wäre sein bester Freund, vor einem halben Jahr war plötzlich alles anders. Sogar seine Parzelle im Schrebergarten hat er gekündigt. Eben die soll nun neu vergeben werden. Manne, der Vereinsvorsitzende und ehemalige Polizist, will eigentlich keine Neuen. Doch die Liste der Kandidaten ist lang. Und nun kommen die Neuen. Die junge Familie von Ribbeck. Widerwillig muss Manne einsehen, sie sind ganz sympathisch. Doch der Feuereifer, mit dem sich Vater Eike ans Umgraben macht, erscheint Manne etwas übertrieben. Richtig entsetzt ist er jedoch als Eike bei seiner Aktion eine Leiche ans Tageslicht befördert.

 

Obwohl Manne Novak kein Polizist mehr ist, hat er seine Fähigkeiten natürlich nicht verloren. Dass er selbst wegen der Leiche auf der Parzelle nebenan unter Verdacht gerät, bringt ihn doch aus der Fassung. Den Vorschlag seiner neuen Nachbarin Caro von Ribbeck, sie sollten gemeinsam nach dem wahren Täter suchen, findet Manne etwas skurril. Doch bleibt ihm etwas anderes übrig. Die Polizei schient sich auf Manne eingeschossen zu haben. Und nun ermitteln Manne und Caro gemeinsam, was nicht so einfach ist für Privatleute. Einige alte Kontakte kann Manne Novak noch nutzen und so werden Manne und Caro zu Privatdetektiven.

 

Es macht nichts, wenn man das Pferd von hinten aufzäumt und den zweiten Fall vor dem ersten kennenlernt. Denn so bringt einen der zweite Fall zum ersten. Manne Novak und Caro von Ribbeck sind schon ein Team, von dem man gerne liest. Sie etwas hibbelig, aber pfiffig, er mit mehr Lebenserfahrung, der manchmal etwas bremst, im richtigen Moment aber zielstrebig vorgeht. Das Setting in einer Berliner Kleingartenkolonie macht ein anheimelndes Gefühl, ein ruhiges Eckchen in der hektischen Großstadt. Dass ausgerechnet dort ein Verbrechen geschieht, ist ein echter Schlag. Und wie der schockierte Manne sich des Verdachts erwehrt ist spannend, aber auch mit einer Portion Humor geschildert. Dabei lernt er noch eine Seite von Karl kennen, die diesen in einem völlig anderen Licht erscheinen lässt. Und so gibt dieser Reihenstart eine gute Mischung aus liebenswerten Akteuren und einen Fall, der sich als komplexer erweist als zunächst gedacht.