Rezension

Aufregung nach Mord im Schrebergarten

Rosenkohl und tote Bete -

Rosenkohl und tote Bete
von Mona Nikolay

Bewertet mit 4 Sternen

"Rosenkohl und tote Bete" ist der Auftakt der Schrebergarten-Krimi-Reihe von Mona Nikolay (Eva Siegmund) aus dem Droemer Verlag. Im Berliner Kleingartenverein Harmonie haben Eike und Caro von Ribbek eine Parzelle gepachtet, um hier im Grünen mit ihrer Tochter mal vom Alltag abschalten zu können. Doch ihre ersten Spatenstiche im Gemüsebeet sorgen gleich für eine unangenehme Überraschung, denn sie stoßen auf eine Leiche. Der Vorsitzende des Vereins, Manne Nowak, ist völlig entsetzt, denn der Tote ist sein früherer Garten-Nachbar und Freund Kalle, der zuletzt einen regelrechten Sinneswandel durchlitt. Als Ex-Polizist weiß Manne, was zu tun ist. Doch die Polizei verdächtigt Manne wegen eines simplen Streits mit Kalle. Alas Caro ihre detektivischen Instinkte entdeckt, stellen beide Nachforschungen wegen des Toten an, die auch in die deutsch-deutsche Vergangenheit führen.

 

Der Start ins neue Gartenjahr hätte so schön sein können, aber was als Gartenidylle beginnt, wird schnell zum Fundort einer verbuddelten Leiche. So hatte sich Caro ihre Zeit im Garten nicht vorgestellt und sie will unbedingt den Täter finden und herausfinden, wieso die Leiche unbedingt hier versteckt wurde. Als sie Manne kennenlernt, kann sie ihre detektivischen Fähigkeiten gut einbringen, als Ex-Polizist öffnet sich ihm so manche Tür und sie können ihre Befragungen starten und in Kalles Leben angehen. 

Bei diesem Krimi gefällt mir das Setting des Berliner Kleingartenvereins mitsamt Nachbarn und Ermittler-Duo Manne und Caro. Beide sind grundverschieden, ergänzen sich aber gerade deshalb auf eine wunderbare Weise. Manne ist ein bodenständiger Typ, Kleidung ist ihm egal und so läuft er ständig in Gartenklamotten herum. Caro macht in "Socialmedia", sie hat einen Instagram-Account und legt Wert auf eine gepflegte Erscheinung. Bei den Befragung kommt ihr zugute, dass sie sich gut auf Menschen einstellen kann.
 
Der Erzählstil ist wunderbar flüssig, bildhaft und voller kleiner Schmunzelmomente. Man kann hier nicht von einem blutigen Krimi sprechen, auch wenn das Opfer einige üble Verletzungen aufweist. Durch die eingebundenen Nebencharaktere bekommt man ein umfassendes Bild aller Personen und kann sich anhand der gefundenen Puzzleteile im Mordfall selbst an der Tätersuche beteiligen. Der  Spannungsfaktor ist eher gering, gewinnt aber im Laufe der Handlung immer mehr an Fahrt und endet in einem echten Showdown. 
Ein unterhaltsamer Gartenkrimi mit Einblicken in sozialistische Gebräuche der DDR!