Rezension

Die Pforte der Geister

House of Ghosts - Das verflixte Vermächtnis - Frank M. Reifenberg

House of Ghosts - Das verflixte Vermächtnis
von Frank M. Reifenberg

Bewertet mit 4.5 Sternen

So richtig begeistert (man beachte meine subtile Anspielung) ist Melli nicht, als sie und ihre Familie, bestehend aus ihr selbst, ihrer Mutter, ihrem Vater, genannt Big Bobby und ihrem Bruder Bobbyboy , umziehen. Verständlich, geht es doch von New York ins hinterletzte deutsche Kaff, nahezu ans Ende der Welt. Doch was macht man, wenn sich der Vater verspekuliert hat und man eine Villa erbt? Dass diese Villa nicht gerade Schloss Sanssouci ist, ist nichts, was eine Familie ohne Geld groß beanstanden kann. Auch nicht, dass Melli im Testament als eigentliche Besitzerin genannt wird. Die sieht plötzlich Geister und Geisterjäger, einäugige Wesen, eine riesige Dogge und muss sich mit bösartigen dunklen Mächten herumschlagen. Gut, dass sie fast sofort in dem etwa 10jährigen erfahrenen Geisterjäger und seinem Hund ein cooles Team an ihrer Seite hat.

Ein cooles Kinderabenteuer, für das ich jedenfalls nicht zu alt war. Mir gefiel, wie die Leute aufgebaut waren, das waren keine substanzlosen Schatten, die immer mal vorgeholt wurden, wenn man sie brauchte. Die hatten Leben und Eigenheiten, einen ganzen Sack davon, die konnte man sich vorstellen, über sie grinsen oder sich vor ihnen gruseln, je nachdem. Die bildhafte Sprache, eine originelle Auslegung von Geiserjägern und Geistern-über-den-Jordan-Helfern und die wirklich mega Zeichnungen machten das Buch zu einem kurzweiligen Lesevergnügen, bei dem ein ernsthaft fieser Cliffhanger uns jetzt zappelnd auf den zweiten Band warten lässt.