Rezension

Die Schlafenden im Berg

Was die Spiegel wissen
von Maggie Stiefvater

Bewertet mit 4.5 Sternen

Achtung, das hier ist Band 3, könnte Spoiler zu den ersten beiden Büchern enthalten: Es wird Herbst in Henrietta, und das bedeutet, dass Blue und die Raven Boys wieder zur Schule gehen müssen und weniger Zeit haben, nach Glendower, dem mystischen König, zu suchen. Und doch lässt er sie nicht los, Gansey lässt sogar seinen alten Mentor aus England einfliegen, um mit ihm über die Ley-Linien und den König zu reden. Adam bekommt eine beunruhigende Vision: Drei Schlafende gibt es unter der Erde: einen soll man wecken, einer darf auf keinen Fall geweckt werden, und einer dazwischen. Was bedeutet das? Und dann verschwindet auch noch Maura, Blues Mutter.

Wenn man Stiefvaters Raven Boys liest, hat man das Gefühl, sich in einem Traum zu befinden. Obwohl man die meiste Zeit nicht genau durchblickt, was gerade warum passiert, sind sowohl der Schreibstil als auch die Personen so genial, auch was ihre Entwicklung betrifft, dass man sich unmöglich lösen kann.  Es passieren extrem viel mystische Sachen, und doch hat man das Gefühl, stets im Jetzt und Hier zu sein und mit beiden Beinen fest auf dem Boden zu stehen. Die Leute, die auftauchen, sind alle so krass, nicht einmal Nebenfiguren sind nur Schall und Rauch, sondern sie haben alle irgendwie Substanz und Bedeutung. Abzug gibt's eigentlich nur, weil bei allem Magischen und Fantastischen, das passiert, mir ausgerechnet der Erzählstrang um Colin Greenmantle total unglaubwürdig vorkam, und ich auch nicht weiß, wie es Ronan aus der Höhle geschafft hat. Ansonsten kann ich nur sagen, dass es sich hier um eine absolut geniale Jugendbuchreihe handelt, und ich jetzt auf der Stelle den letzten Band lesen will.