Rezension

Die Strandräuberin

Die Strandräuberin - Ines Thorn

Die Strandräuberin
von Ines Thorn

Bewertet mit 5 Sternen

Sylt 17711, hier lebt Jördis mit ihrer Großmutter zusammen in einer kleinen Kate, seit ihre Eltern gestorben sind.  Das leben ist schwer für zwei Frauen und wenn Jördis nicht mit Strandräuberei das ein oder andere zu Geld machen könnte, würde es zum Lebensunterhalt nicht reichen. Jördis ist zwar auf Sylt geboren, dennoch stammt sie von einem Nordländer ab und hat deswegen nicht viele Freunde im Ort. Ihre einzige Freundin ist Inge, die Pfarrerstochter, die sich heimlich in Arjen verguckt hat. 
Aber Arjen macht Jördis ein Geschenk zu ihrem 16. Geburtstag und möchte einen Kuss von ihr um kurz darauf um ihre Hand anzuhalten. Jördis hat nach dem ersten Kuss nur noch Augen für Arjen und ist sehr verliebt. Inge, die irgendwie nie wie eine richtige Freundin war, beginnt Jördis zu hassen und ist Neidisch auf das Liebesglück der beiden. Sie schmiedet böse Pläne und wer sie als Freundin hat, der braucht keine Feinde mehr.

Mit "Die Strandräuberin" hat Ines Thorn einen wirklich schönen Roman geschrieben, der sehr unterhaltsam war und die Atmosphäre von damals wirklich gut eingefangen hat. Am Anfang hatte ich zwar das Gefühl, das Jördis sehr Naiv in ihr Unglück rennt und es hat sich ein bisschen wie ein Märchen gelesen, aber dann habe ich mich an den Schreibstil gewöhnt und es hat mich einfach mitgerissen.
Es geht natürlich auch wieder ein bisschen um den Glauben, den Inges Vater der Pfarrer hat die beiden von Anfang an nicht leiden können, weil sie anders sind und eine Gefahr für seine Kirche. 
Man sieht in dieser Geschichte wieder, wie schnell ein ganzes Dorf sich über Schuld einig ist, wenn sie etwas verloren haben. Einer der an der richtigen Stelle eine Intrige infädelt und schnell glauben alle an Hexerei.

Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen, ich konnte wirklich gut in der Geschichte versinken. Ich mochte Jördis und ihre Großmutter von Anfang an und habe mit den beiden sehr mitgezittert. Das Buch ist sehr gefühlvoll geschrieben und irgendwann hatte ich sogar Tränen in den Augen, so tief hat mich das ganze mitgezogen.

Komisch finde ich nur, das es zwei Bücher von ihr gibt, beide mit dem gleichen Cover und Titel. Die eine Geschichte geht um Jördis und die andere Geschichte geht um Sinja. Laut Klappentext haben die Geschichten auch sehr viel Ähnlichkeit?