Rezension

Die Wunder der Architektur - Die vergessene Kammer

Die vergessene Kammer - Catherine Fisher

Die vergessene Kammer
von Catherine Fisher

Bewertet mit 3 Sternen

Zac ist Lehrling beim berühmtesten Baumeister seinr Zeit - Jonathan Forrest. Gemeinsam sind sie an der Arbeit der mächtigsten architketonischen Vision des Meisters - ein Circle Gebäude. Kreisrund und nur aus den hochwertigsten Materialien. Doch die Investoren verkaufen ihn für wahnsinnig. Doch Forrest bleibt bei seinem Entwurf, vielleicht nicht nur mit dem Hintergedanken eines Meisterwerkes.

Sulis, ein beinahe volljähriges Mädchen, ist indessen bei der xten Pflegefamilie angelangt. Endlich soll es die letzte sein, nachdem sie zu ihrem eigenen Schutz aus ihrem wahren Umfeld gerissen wurde. Doch ihre Vergangenheit schein sie einzuholen.
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Der Klappentext von "Die vergessene Kammer" bietet einen Einblick in die große mystische Geschichte der Architektur, die Story rund um Zac, Forrest und die ominöse Kammer. Was das Klappentext komplett verschweigt ist Sulis, das junge Mädchen und ihre Vergangenheit. Umso erfrischender und überraschender ist es dann, dass es zwei gleichgewichtete Geschichten gibt.

Bei Zac darf man sich auf eine Geschichte voller Bauwerkskunst und Intrigen freuen. Die architektonischen Besonderheiten von Gebäuden liegen hier im Fokus und ziehen den Leser wirklich in den Bann.

Bei Sulis hingegen wartet eine tragische Kindheitsgeschichte, beinahe traumatisch, auf ihre Überbrückung. Ein junges Mädchen auf der Flucht vor seiner Vergangenheit mit der es endlich abschließen sollte.

Beide Geschichtszweige beeinhalten einen gewissen eigenen und speziellen Spannungsgrad, dass ich nicht sagen kann welche davon mich mehr beeindruckt hat. Ich fand beide Stränge wirklich gelungen. Man kann in beide Teile eintauchen und will mehr davon wissen. Allerdings bleiben die beiden eigentlich voneinander unberührt. Zumindest über sehr weiter Strecken des Buches.

Trotzdem wartet man während des Lesen immer wieder auf eine Verstrickung. Irgendetwas müssen die beiden Geschichten doch gemeinsam haben (sonst würden sie wohl nicht zusammen in einem Buch stehen). Doch irgendwie blieb das aus. Erst ganz spät mag man die Gemeinsamkeiten erkennen und kleine Verzweigungen erkennen. Wirklich eine fassbare Verbindung fehlt allerdings. Die Connection die schlussendlich dann doch erstellt wird ist so mystisch und rätselhaft, dass sie zwar irgendetwas für sich hat aber der große Paukenschlag bleibt aus.

Was mich zudem ein wenig gestört hat, dass Dinge die im Klappentext sehr eindeutig, verheißungsvoll und bedeutungsschwer erscheinen (eine Straße in den Himmel, eine Kammer mit einem unglaubliches Geheimnis) im gesamten Buch relativ tief gestapelt werden. Ohne den Klappentext hätte ich irgendwie nicht erfahren, dass es sich um eine Straße in den Himmel handeln soll - dauernd ist nur die Rede von einem Circle. Zudem ist die Kammer auch erst sehr sehr spät wirklich von Bedeutung und dann gefühlt auch nicht so von großer Bedeutung. Da wird im Klappentext ein bisschen viel versprochen, was die Geschichte gar nicht bietet.

Das Lesen von "Die vergessen Kammer" ist trotzdem wirklich wundervoll leicht und entspannend Ein Schreibstil der nur so von der Leber weggeht. Wäre da nicht dauernd die Frage im Hintergrund wie die Storyzweige zusammen hängen. Jede Geschichte für sich ist gelungen und rund, allerdings fehlt trotz des Endes ein wenig die Verbindung. Darum muss ich leider ein bisschen was abziehen. 

Die Einzelgeschichten hätten sich jeweils wahrscheinlich einen Punkt mehr verdient. Gemeinsam im Konstrukt allerdings ein klein wenig zu frei schwebend und unabhängig.