Rezension

“Die Zwerge” von Markus Heitz

Die Zwerge - Markus Heitz

Die Zwerge
von Markus Heitz

Bewertet mit 2.5 Sternen

Sie sind klein, bärtig und das Axtschwingen scheint ihnen in die Wiege gelegt. Doch wie lebt, denkt und kämpft ein Zwerg? Sind wirklich alle Zwerge so raubeinige und tapfere Krieger wie J. R. R. Tolkiens Gimli in ‘Der Herr der Ringe’? Hier erfahren Sie endlich die Wahrheit – denn dies ist die rasante Geschichte des Zwergen Tungdil, der im Kampf gegen die Orks, dunkle Elfen und andere hinterhältige Feinde schlagkräftig beweist, dass auch ein Zwerg Großes leisten kann.

Viele Personen kaufen sich “Die Zwerge” von Markus Heitz vielleicht wegen dem Hinweis auf der Rückseite: “Zusammen mit Stan Nicholls “Die Orks” ist dieses Buch das unentbehrliche Rüstzeug für jeden Tolkien-Leser!” Dieser Behauptung kann ich nur teilweise zustimmen. Ja, das Buch behandelt die Zwerge, wie sie auch in Tolkiens “Herr der Ringe” vorkommen und ja, es ist ein Fantasy-Buch, auch wie Tolkiens “Herr der Ringe” – aber ansonsten kann man den Schreibstil Markus Heitz’ nicht mit dem Tolkiens vergleichen und auch das Volk der Zwerge bekommt in Heitz’ “Die Zwerge” ein gänzlich anderes Gesicht.

Aber worum geht es überhaupt? Ein Findelzwerg namens Tungdil, der keine Ahnung hat wer er ist und woher er kommt, wird von einem Zauberer namens Lot-Ionan aufgezogen. Tungdil liebt das Schmieden, ein Zwerg eben – aber all sein restliches Wissen über sein Volk hat er nur aus Erzählungen und Büchern. Plötzlich wird das Geborgene Land, in dem Zwerge, Menschen, Zauberer und Elfen relativ friedlich miteinander leben, von einer großen Bedrohung heimgesucht, gegen den der Rat der Zauberer nichts unternehmen kann – und Tungdil wird durch mehrere Umstände und Zufälle zur letzten Hoffnung für das Geborgene Land und dessen Einwohner. Eine tolle Geschichte.

Doch dieses Buch liefert nicht nur eine tolle Geschichte, sondern auch die nötige Spannung zum Weiterlesen: In fast jedem Absatz eröffnen sich dem Leser neue Geheimnisse, die er gerne ergründen möchte – und deshalb liest er weiter. Doch nicht nur deshalb: Auch der flexible und wunderbar kurzweilige Schreibstil des Autors Markus Heitz machen das Lesen zu einem spannenden Abenteuer – man möchte an Tungdils Seite stehen, mit Andokai, der Stürmischen, kämpfen, man möchte No’donn ein paar hinter die Ohren hauen und Zauberformeln von Lot-Ionan lernen. Hinzu kommen eine Menge Charme und Witz, sowie Grusel und ein bisschen Ekel an den passenden Stellen – und voiláz, schon ist es fertig, das einmalige Fantasy-Werk, das ich jedem Fantasy-Fan empfehlen möchte und solchen, die in das Genre einsteigen wollen.

Aber auch einige Kritikpunkte habe ich zu vergeben, wenn sie sich auch nicht an den Autor richten, sondern an den Verlag “HEYNE”: Im Buch habe ich ca. 20 Fehler gefunden – so viele Fehler hatte ich in noch keinem Buch, das ich bisher gelesen habe. Gegen eine geringe Gebühr bin ich bereit, für die nächste Auflage das Korrekturlesen zu übernehmen ;) Da hätte man genauer hinschauen sollen. Außerdem darf aus “Djeron” kein “Djer_n” werden, da muss man sich etwas einfallen lassen. Weiterhin finde ich den Text auf der Rückseite absolut überflüssig – man erfährt NICHTS über die Geschichte, die in dem Buch steckt – und das wäre zumindest für mich ein Grund, ein Buch NICHT zu kaufen.

Ich bin begeistert von diesem Buch und werde die beiden nächsten Bände auch noch lesen und ich bin gespannt, wie es mit Tungdil und seinen Freunden weitergehen wird. Viel Spaß beim Lesen von “Die Zwerge”.