Rezension

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Reiter der Schwarzen Sonne - Swen Harder

Reiter der Schwarzen Sonne
von Swen Harder

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch habe ich zusammen mit einer Freundin gelesen und auch gespielt. Ja, richtig gelesen, wir haben mit dem Buch zusammen die Geschichte gespielt und damit unser Schicksal bestimmt. Vorher hatte ich mich noch nie an so ein Buch gewagt, bis meine Freundin mich mal gefragt hat, ob ich nicht Lust hätte mit ihr zusammen zu spielen. Es ist wie bereits erwähnt, mein erstes Spielebuch gewesen und sehr viel konnte ich mir noch nicht darunter vorstellen.

Für Alle die nicht wissen was ein Spielebuch ist: "Als Spielbuch wird ein Druckwerk bezeichnet, bei dem der Leser als Spieler direkten Einfluss auf die Handlung des Geschehens nehmen kann." (und Quelle und mehr Informationen auf: Wikipedia)

Ich dachte man könne vielleicht entscheiden durch welche Tür man weitergeht oder mit welchem Satz ein Charakter als nächstes Antworten soll und plötzlich gab es ein eigenes Regelwerk, Fähigkeiten, Klamotten und Waffen für den Charakter zum Anlegen und so einiges mehr.Dem einen oder anderen könnte das vielleicht als zu viel auf einmal erscheinen, aber sehr weit gefehlt. Im Buch wurde alles Schritt für Schritt und niemals alles auf einmal erklärt. Man hat erst die Grundregeln erklärt bekommen, hat sich dann etwas in die Handlung eingelesen und dadurch auch immer mehr verstanden, wie genau was geht und nach und nach kamen die weiteren Regeln erst dazu. Ich fand das sehr, sehr gut so. Einerseits hat man keine geballte Ladung an reiner Theorie abbekommen und andererseits, bleibt immer noch etwas Neues für später übrig. Es wurde also nie langweilig. ;-)

Der Schreibstil war für mich auch eine neue Erfahrung. Ständig hieß es "Du öffnest diese Tür und landest dort", "Du weckst den alten Mann und sprichst ihn an auf..." und so weiter. Dadurch, dass ich ständig persönlich angesprochen wurde, konnte man sich sehr gut hineinversetzen in die Situation hineinversetzen, vielleicht sogar noch besser als in den ganzen Büchern mit der "Ich"-Perspektive. Irgendwann hatte ich auch wirklich das Gefühl in der Rolle drin zu stecken, in dem Buch drin zu stecken, die Person zu sein! Nicht unerheblich war da auch der geniale, bildreiche und fantasievolle Schreibstil.

Die Geschichte, sowie die Handlung war sehr interessant, aber vor allem geheimnisvoll. Man weiß nicht wirklich, wer man selbst ist, was eigentlich echt nicht schlecht gesetzt worden ist. Somit waren dem Charakter, den man spielen konnte, auch noch keine Charakterzüge vorausgesetzt und man konnte somit immer wieder unerwartet handeln oder unerwartete Möglichkeiten zu handeln, vor die Nase gesetzt bekommen. Aber das ist nicht alles, was unerwartet geschehen konnte. Die Geschichte blieb auch durchweg dadurch spannend, dass man mit einer falschen Entscheidung auch mal sterben konnte. Ich weiß noch, dass ich das erste Mal meinen Tod direkt im Prolog gefunden habe, seitdem habe ich mir immer selbst die Mission gesetzt, ein Kapitel lang zu überleben. Ganz ehrlich, das ist mega witzig!

Durch viele verschiedene, kleine Details hat man immer wieder die Liebe und die Zeit, die in das Buch investiert worden sind, sehr stark gespürt. Es gab einfach so viele und auch verschiedene Möglichkeiten, wie man die Geschichte weiterentwickeln konnte. Zum Beispiel konnte man sich seine Fähigkeiten selbst aussuchen oder auf den beigelegten Extra-Blättern, ein kleines Spiel spielen und damit feststellen, was für ein guter Kämpfer man im Buch sein kann. Mitten im Buch hat man auch ständig total geniale Zeichnungen passend zur Geschichte entdeckt und konnte sich dadurch gewisse Szenen etwas verbildlichen. Außerdem gibt es noch vieles mehr, aber das müsst ihr wohl selbst entdecken. ;-)

Fazit:

Natürlich kann ich dieses Spielebuch jetzt mit keinem Anderen vergleichen, allerdings kann ich mir sehr gut vorstellen, dass dieses hier eines der besten ist. Sozusagen gehobene Klasse. =D Ich hatte viel Spaß dabei, den Charakter mal selbst ein wenig steuern (und das ein oder andere mal sterben lassen) zu können (wobei... das mit dem Sterben war jetzt vielleicht nicht ganz so spaßig =')). Der Schreibstil war eine interessante und neue Erfahrung für mich und durch viele, liebevolle Details, konnte ich mich direkt selbst in das Buch verlieben.

Zitat:

"Krieg führen, um des Friedens willen? Worin liegt da der Sinn?"