Rezension

Durchgehend spannend und unterhaltsam

Lucid Night – Was, wenn wir nicht träumen? -

Lucid Night – Was, wenn wir nicht träumen?
von Nina Martin

Inhalt:

Selena hat noch nie in ihrem Leben geträumt. Jedoch hat sie sich schon mehrfach in die Träume ihrer kleinen Cousine Eleni eingeklingt. In Somna, der Welt der Träumenden, ist alles möglich. Hier kann man durch die Lüfte fliegen, unter Wasser atmen, man kann sich in den Körper eines fremden Wesens oder einer anderen Person hineinversetzen.

Doch Somna ist auch gefährlich. Denn Traumgänger, wie Selena, haben eine große Macht. Sie können die Träume anderer beeinflussen. Und Selena, das stellt sich bald heraus, hat darüber hinaus auch noch eine ganz besondere Fähigkeit. Sie kann kleine Dinge mit in die Welt der Lebenden nehmen.

Fremde Traumgänger sind der Traumunion ein Dorn im Auge. Das weiß Selena nur zu gut. Sie hat früh von ihrer Mutter gelernt, dass sie immer auf der Hut sein muss und flüchten soll, sobald sie jemandem begegnet, der zur Traumunion gehören könnte.

Als Selena eines Nachts wieder mit ihrer Cousine durch Somna streift, trifft sie auf ein Mädchen, das ihr irgendwie bekannt vorkommt. Die Fremde spricht Selena direkt an und fragt, ob diese nicht die Tochter von Theo Parker sei. Selena reagiert geschockt und verängstigt. Die Fremde ist definitiv keine normale Träumerin. Aber kann es sein, dass es sich um eine weitere weibliche Traumgängerin handelt? Das ist doch unmöglich. Denn Selena hat immer zu hören bekommen, dass es keine weiteren Frauen wie sie gibt.
Die Fähigkeit der Traumgänger wurde bislang nur an Männer vererbt. Und dann spricht die Fremde auch noch ihren Vater an, der vor langer Zeit verstorben ist, und sie kennt auch ihren Namen. Selena bekommt es mit der Angst zu tun. Denn all diese Geschehnisse verheißen Ärger und Gefahr. Was ist, wenn die Fremde ihr Schaden zufügen will? Was ist, wenn sie zur Traumunion gehört? Selena katapultiert sich, so schnell es geht, hinaus aus den Träumen ihrer Cousine. Zurück bleiben unzählige Fragen.

Ria hat sich entschlossen einen Sommerjob bei der Traumunion am Empfangstresen anzunehmen. Schon früh ist sie mit den Geflogenheiten der Union in Kontakt gekommen. Denn ihr Vater arbeitet dort als Pressesprecher. Sie weiß also, dass die dort angestellten Traumgänger für ein sicheres und freies Träumen in Somna sorgen. Die Traumwelt soll, so die Union, keine Auswirkungen auf die Wachwelt haben.

Bei ihrer Arbeit begegnet Selena auf einer Veranstaltung Yunus Dede, dem Vorzeigetraumgänger der Traumunion. Mit seinem sehr gut laufenden Onlineaccount gilt er bereits als berühmter Influencer.

In einem unbedachten Moment passiert Ria ein Fehler. Sie erzählt Yunus von ihrer Fähigkeit, dem geheimen Leben als Traumgängerin. Ria weiß, dass sie als Frau dieses Talent nicht besitzen sollte und Yunus wittert Content für seinen Kanal.

Die Gefahr, die damit einhergeht, sich auf Yunus einzulassen, hätte Ria vermutlich bewusst sein müssen. Und dennoch trifft sie sich mit ihm, als er verspricht, nichts von seinem neu erworbenen Wissen an die Traumgänger der Union weiterzugeben.

 

Meinung:

Die jüngsten Geschehnisse führen Selena und auch Ria in eine Eskalationsspirale. Denn die Traumunion erfährt schon bald von den weiblichen Traumgängerinnen und ihren besonderen Fähigkeiten.

Was sie so alles erleben, erfährt man aus wechselnden Perspektiven. Der Leser erhält einen Einblick in Selenas Leben, die schon früh ihren Vater verloren hat. Nach und nach erfährt man davon, dass dieser vermutlich in der Traumwelt verstorben ist und zwar in dem Moment, als er eines der vielen Tore in Somna durchschritten hat.

Selena plagen Zeit ihres Lebens viele Fragen um den Verlust ihres Vaters. Als sie das fremde Mädchen trifft, hat sie einerseits Angst vor ihm, zugleich weiß sie aber auch, dass das Wiedersehen mit der Fremden für Antworten sorgen könnte.

Durch die Erzählungen ihrer Mutter hat Selena ein gesundes Misstrauen gegenüber der Union entwickelt. Dieses wird durch eigene Erfahrungen, die das Mädchen bald machen muss, nur bestätigt.

Als die Traumunion Ria bittet, für sie zu arbeiten, lässt sie sich unter Zurückstellung starker Bedenken auf den Deal ein.

Nur nach und nach sammeln beide Mädchen, und somit eben auch der Leser, neue Informationen über die Traumunion. Bald bringen sie dunkle Geheimnisse ans Tageslicht.

 

Fazit:

Nina Martin katapultiert den Leser mit „Lucid Night – Was, wenn wir nicht träumen?“ in eine Fantasywelt, die mit gekonnt entworfenen Figuren und einem höchst spannenden Plot aufwartet.

Die Ereignisse spielen sich größtenteils in einer parallelen Traumwelt ab, in der alles möglich ist und in der ungeheure Abenteuer warten.

So ist es lesenswert und hochspannend, die Charaktere dabei zu beobachten, wie sich ihre Schicksale miteinander verknüpfen.