Rezension

Ehe wider Willen?

Rokesby - Wie heiratet man eine Bridgerton -

Rokesby - Wie heiratet man eine Bridgerton
von Julia Quinn

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich recht ungeniert. Aber nicht im Bridgerton-Universum und so greift der vierte Teil der Rokesby-Reihe eindringlicher als alle Vorbände auf was passiert? Nachdem eine Frau kompromittiert worden ist. Und natürlich, wie aus solch misslicher Lage die große Liebe erwachsen kann.

Zum Inhalt: Georgiana Bridgertons Ruf ist ruiniert nachdem ein Galan sie vor einer Teestube mit seiner Kutsche entführte. Einen Tag und eine Nacht war das Paar unbeaufsichtigt unterwegs. Es kann also nur einen Ausweg geben- eine Heirat. Dass Georgiana sich weigert den hoch verschuldeten Gentleman zu heiraten, der ihr so ehrlos begegnet war, versteht sich von selbst. So bleibt nur eine Option: der unverheiratete Nicholas Rokesby soll seine Nachbarin heiraten- ob er will oder nicht. Aber, will er?

Da in diesem Buch viele der anderen Rokesby und Bridgerton-Charaktere vorkommen, rate ich dringend dazu die anderen Bände vorab gelesen zu haben. Ansonsten besteht das Setting wieder wie gehabt den Landsitzen der beiden Familien, mit kurzem Ausflug nach Edinburgh. Nicholas, der bisher eher (wenn überhaupt) als Randcharakter vorkommt ist angehender Arzt und seine moralische Pflicht anderen zu helfen nimmt er sehr ernst, was ihn zu einem sympathischen Protagonisten macht.

Georgiana fand ich ehrlich gesagt ziemlich anstrengend, permanent ist ihr langweilig, ständig will sie an allem teilhaben, auch wenn es die Arbeit ihres Mannes betrifft. Ich fand es toll dass sie so wissbegierig und interessiert ist, aber permanent trifft sie eigenmächtige Entscheidungen ohne Rücksicht auf andere. Und ihre Katzen sind schrecklich nervtötend, selbst für mich als Leser. Ich hatte das Gefühl wenn man alle Katzenszenen streichen würde, wäre das Buch um ein Drittel dünner. 

Die Liebesgeschichte ist mal wieder gewohnt stürmisch: einmal gemeinsam gegessen, Antrag, Hochzeit am gefühlt nächsten Tag und Liebeseingeständnis eine knappe Woche später. Brauchen wir nicht drüber reden, ist typisch für Romane dieser Art. 

Ich bleibe reichlich ernüchtert zurück, muss ich gestehen. Irgendwas hat mir an der Geschichte einfach gefehlt, ohne dass ich es recht greifen kann. Daher 3,5 Sterne, mit Tendenz eher zu 3 Sternen.