Rezension

Ein bewegtes Jahrzehnt - Hörbuchrezension

Liebe in Zeiten des Hasses -

Liebe in Zeiten des Hasses
von Florian Illies

Bewertet mit 4.5 Sternen

Florian Illies ist ein begnadeter Erzähler und ein großer Kenner. Ich habe schon einige seiner Bücher gelesen und dieses hier nun gehört und mein Kopf ist noch ganz voll von den neuen Informationen über dieses so ereignisreiche Jahrzehnt. Es beginnt im Jahr 1929 noch ganz begeistert. Bis der Schwarze Freitag kommt. Aber auch da sind die Nationsozialisten und das Dritte Reich und seine Bedrohungen für Künstler noch in weiter Ferne. Es ist hilfreich, wenn man schon - zumindest ein wenig - Vorkenntnisse hat über die Künstler dieser Zeit, über Berlin, New York, Paris und Südfrankreich, wo sie sich immer wieder treffen. Wir lernen hier so viele  Menschen kennen und treten ein in ihr Privates, in ihre - zum Teil wechselnden - Beziehungen. Begleiten Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir bei ihrem ersten Treffen und die folgenden Jahre, immer wieder auch die Mitglieder der Familie Mann, aber auch Zelda und Scott Fitzgerald, Gottfried Benn, Erich Maria Remarque, Otto Dix, Marlene Dietrich und so viele mehr. Ein Buch, das neugierig macht auf diese schillernden, illustren, deprimierten, lebensfrohen, ängstlichen,... Künstlerinnen und Künstler. Denn hier ist es wie ein Kaleidoskop und sie schwirren immer wieder vorbei. Stephan Schad trägt das Hörbuch wunderbar vor und ich habe ihm sehr gerne zugehört.