Rezension

Ein Buch voller noch zu träumender Träume

Die Macht der verlorenen Träume - Sarah Durst

Die Macht der verlorenen Träume
von Sarah Durst

Bewertet mit 4 Sternen

Heute ist es wieder an der Zeit, euch ein Buch vorzustellen, welches ich für Janine von Büchersüchtiges Herz³ gelesen habe: Die Macht der verlorenen Träume.

Allgemeines:

Die Macht der verlorenen Träume ist kürzlich als Hardcover bei Loewe erschienen. Das Kinderbuch hat vom Verlag eine Altersempfehlung ab 11 Jahren erhalten. Die 384 mit großer Schrift beschriebenen Seiten sollten in dem Alter nicht nur inhaltlich, sondern auch vom Umfang her gut bewältigt werden können. Sie eignen sich ebenfalls gut zum Vorlesen. Nicht nur jüngere Leser macht das detailliert gestaltete Cover neugierig. Auch ich habe sofort zweimal hingeschaut und wollte das neue Werk aus Sarah Beth Dursts Feder gerne lesen.

Inhalt:

„Im Buchladen von Sophies Eltern gibt es nicht nur Bücher zu kaufen – sondern auch Träume. Sowohl schöne als auch böse Träume werden hier destilliert, in Flaschen abgefüllt und verkauft. Aber das Traumgeschäft ist gefährlich und streng geheim, denn mit Träumen ist nicht zu spaßen! Ausgerechnet an Sophies zwölftem Geburtstag wird im Buchladen eingebrochen. Sämtliche Flaschen mit Albträumen werden gestohlen. Und Sophies Eltern werden entführt!
Zusammen mit ihrem Freund Ethan macht sich Sophie auf die Suche nach ihren Eltern und den verlorenen Träumen.“ (Quelle: Loewe Verlag)

Meine Meinung:

In letzter Zeit habe ich viele fantasievolle und abenteuerreiche Kinderbücher gelesen. Von Zeit zu Zeit tauche ich einfach gerne in ein Buch aus diesem Genre ein. Aus diesem Grund wollte ich auch Die Macht der verlorenen Träume für Janine lesen. Die Kombination aus Titel, Cover und inhaltlicher Beschreibung haben es mir angetan – Träume faszinieren mich immer. Vor gar nicht allzu langer Zeit habe ich zu dieser Thematik Henriette und der Traumdieb verschlungen und hatte deshalb recht hohe Erwartungen an Die Macht der verlorenen Träume. Diese Erwartungen wurden zum Teil erfüllt, zum Teil aber auch nicht. Wieso das so ist, werde ich nun erläutern.

Die Geschichte, die sich hinter Titel und Cover verbirgt, ist eine fantastische Geschichte – voller Magie, Kinderträume und Abenteuer. Genau das, was ich gerne lesen wollte. In dieser Hinsicht konnte mich Autorin Sarah Beth Durst von sich überzeugen. Ihre Ideen sind kreativ, wenn auch ganz anders als die des Autoren von Henriette und der Traumdieb. Auch ihr Schreibstil ist in weiten Teilen sehr angenehm und kindgerecht. Aber leider konnte er mich an einigen Stellen nicht überzeugen. Hier einmal ein Beispiel für eine solche Textstelle:

Ihre Mutter packte den Besenstiel fester. „Kenneth, was ist das?“ „Irgendeine Art Dachs“, mutmaßte Dad. „Es hat sechs Schwänze“, stellte Mom fest. (S. 16)

Na, wer weiß schon, was mich an dieser und vielen ähnlichen Textstellen gestört hat? Richtig geraten, die Inkonsequenz. Entweder wir nennen die Eltern von Protagonistin Sophie „Mum“ und „Dad“ oder „Mutter“ und „Vater“. Aber diese Sprünge zwischen den Bezeichnungen, häufig sogar in ein und demselben Satz, ziehen sich durch das gesamte Buch. Mich hat das beim Lesen ein klein wenig verrückt gemacht und mein Lesevergnügen deutlich geschmälert. Genauso geht es mir, wenn ein Buch vor Rechtschreibfehlern strotzt: Man liest es, weiß aber, dass etwas falsch ist, und achtet nur noch darauf. Wirklich schade, denn es gibt auch viele schöne Textpassagen:

Sophie war vom ersten Tag an beigebracht worden, dass Bücher wertvoll sind. Ein jedes beinhaltete ganze Welten. Ein jedes schenkte seinem Leser die Möglichkeit, am Herzen und Verstand eines anderen Menschen teilzuhaben. Es waren geteilte Träume. (S. 112)

Ebendiese Textpassagen haben mich weiterlesen und mit Sophie Abenteuer erleben lassen. Und diese Abenteuer waren wahrhaftig turbulent, famos und eben traumhaft.

Fazit:

Ein Buch voller noch zu träumender Träume. Lasst euch auf die wundervolle Welt von Sophie und ihren Freunden ein und geht mit ihr auf eine traumhafte Reise.