Rezension

Ein echter Pageturner – und wie immer fundiert recherchiert

Die Wölfe vor den Toren -

Die Wölfe vor den Toren
von Astrid Fritz

Bewertet mit 5 Sternen

Ein neuer Fall für Serafina (und ihren Ehemann Adalbert Achaz, den Freiburger Stadtarzt) im späten Mittelalter: Erst wird ein kleiner Junge in der Vorstadt von Wölfen totgebissen, dann gibt es eine weitere Tote.

Serafina glaubt nicht so recht daran, dass es sich wirklich nur um Wolfsopfer handelt. Gemeinsam mit ihrem Mann – mit dem sie ein tolles Team abgibt – ermittelt sie in der Dorfgemeinschaft der Würi vor dem Toren Freiburgs.

 

 

Meine Meinung:

Ich kenne nicht alle, aber einige Vorgängerbände rund um Serafina und war direkt wieder mitten im Geschehen. Man kann das Buch meines Erachtens aber auch lesen, ohne die anderen Romane rund um die ehemalige Begine gelesen zu haben.

Das Buch liest sich dank der flüssigen Erzählweise, der schönen kurzen Kapiteln und des gelungenen Spannungsbogens als echter Pageturner. Ich konnte das Buch praktisch nicht mehr aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht und wie es ausgeht. ;-)

 

Was hat mir besonders gut gefallen:

Zuallererst fand ich den Fall sehr gelungen angelegt. Es gibt sehr viele Spuren und Verdächtige und letztlich war die Auflösung für mich wirklich überraschend, aber gleichzeitig stimmig und total schlüssig.

 

Darüber hinaus mag ich die handelnden Personen sehr gerne. Serafina ist ein absolutes Phänomen und - gemeinsam mit ihrem Mann, dem Stadtarzt Adalbert Achaz, sowie den Freundinnen, der Magd Irmla etc. - eine wahre Sympathieträgerin.  

Ich fand es auch schön, einige Anspielungen auf Vorgängerbände zu lesen, denn so wurden vergangene Erlebnisse von Serafina nochmal in Erinnerung gerufen.

Dass Serafina und Adalbert in diesem Fall als Team zusammenarbeiten, steht ihnen sehr gut und hat mir viel Freude gemacht.

 

Ganz besonders bereichernd fand ich wieder, so „ganz nebenbei“ etwas über den Alltag ganz „normaler“ Menschen im späten Mittelalter zu lernen. Das bezieht sich z.B. auf Kleidung, Berufe, Essen und Trinken.

Man merkt sehr deutlich, wie fundiert die Autorin recherchiert und wie viel Wissen sie über die Geschichte vermitteln kann.

 

Außergewöhnlich ist außerdem das Thema rund um Wölfe vor den Toren Freiburgs, Wolfsjagden, Aberglauben und Befürchtungen zu Werwölfen. Dieses Thema gibt dem Buch das gewisse Etwas und passt perfekt zu dem Setting im kalten strengen Winter mit viel Schnee und Eis.

 

 

Fazit:

Dieser historische Krimi ist ein ideales Beispiel dieses Genres. Er liest sich unglaublich flüssig und spannend, so dass ich ihn innerhalb kürzester Zeit ausgelesen hatte. Nebenbei habe ich wieder viel zu den historischen Hintergründen gelernt, was mir sehr gut gefallen hat. Unbedingte Leseempfehlung!