Rezension

Ein engagierter Mediziner in einem menschlich schwierigen Fall

Gefährlicher Lavendel - Remy Eyssen

Gefährlicher Lavendel
von Remy Eyssen

Bewertet mit 4 Sternen

Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter muss sich mit mehreren Leichen befassen, die brutale Folterungen zeigen. Was aber verbindet diese Menschen miteinander? Es scheint keine Gemeinsamkeiten zu geben. Auch wenn die Staatsanwaltschaft und die Kommissarin schnell einen Verdächtigen finden, ist Leon nicht davon zu überzeugen und lässt sich von seinen Zweifeln nicht abbringen. Das ist auch gut so, denn er wird die Lösung zu all den Fällen finden.

Neben der Beschreibung des kleinen Örtchens Le Lavandou, die den Leser sofort nach Südfrankreich versetzt, besticht das Buch durch die Person des wohlüberlegten und engagierten Gerichtsmediziners Leon Ritter. Es war mir nicht immer nachvollziehbar, wie er seine Verdachtsmomente findet, doch trotz eines kleinen Ausrutschers ist er derjenige, der am meisten Grips in der Runde der Ermittler zeigt. Manchmal habe ich mich gefragt, ob er nicht zu viel Wissen für einen Rechtsmediziner zeigt, doch im wesentlichen konnte ich mit seinen Gedanken gut mitgehen.

Die Geschichte selbst ist gut durchdacht, der Autor lässt den Leser lange zappeln, bis er endlich die Auflösung präsentiert. Diese ist gut konstruiert, und dann fallen die einzelnen Puzzleteilchen auch gefällig an ihren Platz und zeigen ein stimmiges Gesamtbild. Wobei mir für die private Ebene rein das Familienleben mit einer Jugendlichen auf der Suche nach ihrer Freiheit gereicht hätte, einen Störfaktor wie in diesem Buch habe ich als aufgesetzt empfunden.

Dieser dritte Fall um den Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter lässt sich gut für sich allein lesen, wobei ich explizit auf die Suchtgefahr dieser Reihe hinweisen möchte!