Rezension

Ein etwas anderer Laymon!

Der Gast - Richard Laymon

Der Gast
von Richard Laymon

Bewertet mit 3.5 Sternen

ichard Laymons Werke sind bekannt für Horror, Splatter und Sex. Doch keines gleicht dem anderen und selbst beim Lesen des Klappentextes kann man sich nie gewiss sein, was einen erwartet. So auch bei „Der Gast“.
Dramatisch, blutig und ein wenig gruselig geht es gleich zur Sache, so wie man es von Laymon kennt und liebt. Doch mit dem Auftauchen des Armbandes bekommt das Buch eine Wendung. Es ist nicht mehr der Horror, der im Vordergrund steht, viel mehr spielt der Autor mit der Psyche des Lesers, versucht ihn einzufangen mit den Reisen in die unterschiedlichen Körper und lässt ihn an den Schicksalen und Gedanken teilhaben. Neugierig verfolgt man das Geschehen, die Seiten fliegen nur so vorbei.
Die Geschichte ist natürlich total unrealistisch. Neal, der Protagonist wirkt sehr naiv und lässt sich durch süße Blicke, einen netten Hintern und knackige Brüste schnell um den Finger wickeln. Das Armband gibt er einfach in fremde Hände, ohne an Folgen zu denken. Große Intelligenz scheint der Mann nicht mit sich zu tragen.
Kopfschüttelnd und mit einem Schmunzeln im Gesicht verfolgte ich seine Fantasien. Für jeden Mann wahrscheinlich ein Traum, den Neal aber real erleben darf. Nur soviel: Es geht heiß her.
Das Ende ist vorhersehbar und bietet leider keine große Überraschung, dennoch hat mir das Lesen für ein paar Stunden viel Spaß gemacht. Eine leichte Lektüre, die mit der etwas „speziellen“ Geschichte punktet. Der Schreibstil ist wie bei anderen Laymon Werken einfach gehalten.

Ich fand den Laymon klasse, mal wieder was komplett anderes und absolut lesenswert, auch wenn der klassische Fan auf Gemetzel, Blut und extremen Horrorpassagen verzichten muss. Dafür wird er bedient mit Fantasie, komischen Charakteren und ein paar anrüchigen Szenen.