Rezension

Ein fast perfekter Debüt-Thriller

Gute Nacht, Frau Holle
von Marie H. Berger

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung: Eine unheimliche Frau. Rätselhafte Muskelkrämpfe. Und Mütter, die keine sind.

Kristin Menzel ist eine attraktive junge Frau, mit dem Talent, Männer um den Finger zu wickeln. Die Suche nach Mr. Right wird überschattet von den psychischen Problemen ihrer Freundin Lina Goldberg, die glaubt, von einer unheimlichen Frau verfolgt zu werden. Mit aller Kraft steht Kristin ihr zur Seite und versucht, Linas irreale Ängste zu durchleuchten. Bei einem Brand in einem Kiosk entgehen die Freundinnen nur knapp einer Katastrophe. Als kurz darauf ein kleines Buch mit brisantem Inhalt in ihrem Briefkasten liegt, gerät Kristin in einen gefährlichen Strudel der Ereignisse, der sie unaufhaltsam in die Tiefe zieht. [Buchcover und Kurzbeschreibung: © adeo Verlag]

Rezension: Man nehme 3 Mädchen, wovon eine eine Haut wie Elfenbein hat, baut auch Fr. Holle sowie einen Teufel ohne die berühmten 3 goldenen Haaren ein, mixt alles und hat ein Buch mit Bestseller-Potential. Wer bei diesen Zutaten allerdings auf ein modernes Märchen hofft, wird schon im Prolog enttäuscht; schonungslos und mit klaren, ungeschönten Worten steigt die Autorin in ihren ersten Thriller ein.

Schnell kristalliert es sich heraus, das in diesem Thriller drei Hauptstränge erzählt werden; der Klappentext weist nur auf einen hin. Sämtliche Protagonisten sind – wie auch die Nebencharaktere und Schauplätze – perfekt ausgearbeitet und beschrieben. Die 3 Hauptcharaktere kommen abwechselnd in den einzelnen Kapiteln zu Wort, was sicher den einen oder anderen beim Lesen etwas irritieren wird; ich fand es einen hervorragenden “Tempomacher”, der einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen läßt.

 Leider endet das Buch dann etwas abrupt; besonders die Geschichte einer Protagonistin läßt den Leser mit dem Gefühl, das etwas fehlt, zurück. Und genau das ist der Grund, warum ich leider nicht die vollen Sterne vergebe.

Fazit: Ein fast perfekter Debüt-Thriller, der es mit Joy Fielding (kleiner Insider) aufnehmen kann und den man unbedingt gelesen haben muss. 4/5 Sternen.

PS: Das fehlende Puzzleteil verriet mir die Autorin übrigens dann auf Anfrage in einem FB-Chat und ist im Blog nachzulesen: