Rezension

Unglaubliche Thematik - absolutes Muss

Gute Nacht, Frau Holle
von Marie H. Berger

Bewertet mit 4 Sternen

Beschreibung:

 

Kristin Menzel ist jung, wunderschön und erfolgreich. Und auch bei den Männern kommt sie gut an. Doch Mr. Right ist ihr noch nicht über den Weg gelaufen. Zumindest ist er nicht zu haben. Sie lässt sich davon aber nicht allzu sehr beeinflussen und steht ihrer besten Freundin Lina Goldberg tatkräftig zur Seite. Denn diese hat psychische Probleme und leidet unter Krampfanfällen. Daher ist sie morgens oft nicht in der Lage, ihren Kiosk zu öffnen und bittet Kirstin darum. Doch ein Brand im besagten Kiosk ändert alles. Denn nicht nur, dass die beiden knapp dem Tod entkommen sind, taucht ein mysteriöses Buch auf und Lina ist der Meinung, dass sie verfolgt wird.

 

 

Meine Meinung:

Bei diesem Buch war es definitiv der Prolog, der mich dazu gebracht hat, mich mit dieser Geschichte zu beschäftigen und sie unbedingt lesen zu wollen. Denn dadurch, dass er so real wirkte, hab ich selber einen kurzen Moment ekel empfunden und wollte unbedingt weiter lesen.

 

Die Charaktere von Kristin und Lina haben mir ausgesprochen gut gefallen. Kristin ist unglaublich sympathisch. Auch wenn sie im ersten Moment wie eine typische Romanfigur erscheint, steckt in ihr noch viel mehr drin. Sie ist nicht nur eine Frau, die einen guten Job hat, gut aussieht und alles bekommt was sie will. Nein. Kristin muss sich genauso mit ihren Problemen auseinander setzen wie alle anderen. Und dies macht sie auf eine plausible und nachvollziehbare Art und Weise. Und während sie sich damit herumschlagen muss, ist da ja auch noch ihre beste Freundin Lina, die mit ihren Krampfanfällen zu kämpfen hat.

Bei Lina war ich mir zwischendurch immer mal wieder nicht sicher, was ich von ihr halten soll. Auf der einen Seite hat sie eine Art, die sie direkt sympathisch wirken lässt und mit der man Mitleid hat, auf Grund ihres Schicksals. Einfach weil sie so ein wunderbarer Mensch ist, dem man so was einfach nicht wünscht. Ja und dann ist da diese mysteriöse, verschleierte Art, die mich das ein oder andere Mal zu neuen Schlussfolgerungen geleitet haben und sowohl Spannung als auch ein wenig Verwirrtheit hervorgerufen hat.

 

Auch wenn mir das Buch wirklich gut gefallen hat, hatte ich ein wenig das Problem, gefesselt zu bleiben. Denn nach dem mehr als gelungenen Einstieg, hab ich mir immer wieder die Frage gestellt, wann denn jetzt auf den Prolog zurückgegriffen wird. Mir fehlte ein wenig der Thriller. Auch wenn ich die Thematik als sehr ansprechend empfunden habe, ging mir dieser Punkt leider nicht ganz aus dem Kopf.

Nichtsdestotrotz habe ich oft mitgerätselt und mich gefragt, wie alles zusammen passt. Ungefähr in der Mitte des Buches habe ich an ein Spinnennetz denken müssen. Denn mit jedem neuen Kapitel kommen neue Seidenfäden dazu, sodass erst am Ende ein fertiges Netz da ist – auch in der Geschichte war man erst am Ende wirklich schlauer. Weil erst hier die Bausteine des Rätsels zusammengefügt wurden.

 

 

Fazit:

 

Wenn man nicht mit der Erwartung heran geht, einen grausamen Thriller zu lesen, man aber ein wenig auf Psychospielchen und Drama steht, sollte man dieses Buch unbedingt lesen. Verdiente 4 Sterne.