Rezension

ein folgenreicher Urlaub

Ein Sommer in Cassis -

Ein Sommer in Cassis
von Peter Berg

Bewertet mit 4 Sternen

In diesem Buch lernen wir nicht nur den Kommissar Jens Schneider aus Frankfurt kennen, der einen erholsamen Urlaub verbringen möchte, sondern Cassis und seine schöne Umgebung. Jens Schneider möchte eigentlich im Urlaub abschalten und einfach die schöne Hafenstadt Cassis mitsam der Umgebung und dem typischen Mittelmeerflair genießen. Aber er ist nunmal mit ganzen Herzen Kommissar und so kommt es wie es kommen musste, er wird in einen Fall hineingezogen. Aber eigentlich liegt es natürlich auch an ihm selber, denn er ist doch neugierig auf die Ereignisse, die er hautnah miterlebt. Ich finde, Jens ist schon etwas speziell, denn er genießt zwar das beruhigende Sitzen am Kaffeetisch mit Blick auf den Hafen, aber er registriert eigentlich alles immer aus seinen fachlichen Blickwinkel heraus. Ihm entgeht so leicht nichts. Allerdings bemerkt er dadurch auch die netten Damen vor Ort und was er dann erlebt, damit hat er sicher nicht gerechnet. Ich konnte gut nachvollziehen, wie er seinen Beruf nicht ablegen kann und sich so seine Gedanken über die Ereignisse macht. Er geht die Sache aber zurückhaltend an. Eine Besonderheit ist, dass er oft in ein Tagebuch schreibt. Das ist für den Leser ein Glücksfall, denn so kann man seine tiefsten Gedanken erleben und dadurch werden seine Handlungen besser nachvollziehbar. Aber auch die anderen Protagonisten sind interessant. Man lernt die unterschiedlichsten Charaktere kennen und ich wusste nicht immer, wem man trauen kann und wem nicht. Aber das ist ja das spannende bei so einem Fall. Jeder hat so seine Motivation und ich fand, am Ende des Buches wird der Leser mit einem guten Gefühl zurückgelassen und bekommt die nötigen Erklärungen, die alles soweit auflösen. Aber bis dahin ist es ein langer, aber nie langweiliger Weg. Der Fall ist verzwickt und Jens muss sich schon sehr anstrengen, um den Überblick zu behalten. Und wer weiß schon, wer was warum gerade macht - wem kann man trauen? Denn er wird nicht nur durch den Fall abgelenkt, sondern erlebt auch einige Dinge, die sein Gefühlsleben in Aufruhr bringen. Mir haben diese Wendungen immer gut gefallen, es ist nicht immer alles so, wie es auf den ersten Blick scheint. Aber nicht nur der Kriminalfall ist interessant, sondern mir haben auch die detailreichen und farbenfrohen Beschreibungen der Umgebung gefallen. Egal ob es der Hafen mit den Schiffen und den kleinen Cafes und Lädchen war oder die tollen Buchten, der Weg zu den Aussichtspunkten - einfach die umliegende Gegend war sehr anschaulich geschildert. Es war beim Lesen einfach ein kleiner Ausflug nach Cassis. Das macht auch den Reiz aus und das vermischt sich mit den interessanten Ereignissen. Jens hat zumindest einen unvergesslichen Urlaub und nicht nur das, sein Leben wird sich sicher verändern. Mir haben die Beschreibungen immer gut gefallen und auch wenn mir die Abschnitte oft etwas zu kurz waren, kann man den Text gut lesen. Die Tagebucheintragungen heben sich durch eine andere Schriftart auch vom normalen Text gut ab.

Ich finde, es war ein sehr schöner und abwechslungsreicher Ausflug in den Süden mit Spannung und viel Gefühl.