Rezension

Ein Foto rettet sein Leben - und er revanchiert sich

Für immer der Deine - Nicholas Sparks

Für immer der Deine
von Nicholas Sparks

Ab und zu muss einfach ein Nicholas Sparks Buch sein. Eine traurige Ausgangsgeschichte, eine zarte Liebe, die immer weiter aufblüht, bis die Story fast plötzlich in einem dramtischen Finale gipfelt, nach dessen völlig überraschenden Ausgang (der selbst dann positiv ist, wenn er eigentlich negativ ist) die (stets rational handelnden, ehrlichen und hochchristlichen) Protagonisten schließlich glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage leben. So muss das sein. Herzschmerz und Ramontik mit Happy End und Pipi-im-Auge-Garantie. Schließlich ist doch schon der Rest der großen, bösen Welt bereits furchtbar und unbeständig genug, das ist es doch schön zu wissen, dass zumindest ein Nicholas Sparks Buch die notwendige Stabilität bietet.

Der Soldat Logan Thibault findet bei einem seiner Einsätze das Foto einer jungen Frau im Wüstensand. Obwohl die Widmung aussagt, dass das Foto jemandem gehört, kann Thibault den Besitzer nicht ausfinding machen und nimmt das Foto nach einer Weile wieder an sich. Fortan scheint im das Glück holt zu sein - während viele seiner Kameraden im Einsatz sterben, entkommt der schrecklichsten Situationen beinahe unverletzt. Das Foto ist sein Glücksbringer und als er schließlich in die Staaten zurück kehrt, ist ihm klar: Er muss die Frau finden und sich bei ihr für das Glück, dass sie ihm gebracht hat, revanchieren.

Beth Clayton hat ein gutes Leben, ist aber nicht wirklich glücklich. Sie würde gerne studieren, reisen und die Welt sehen, aber die Umstände zwingen sie, in ihrer Heimatstadt zu bleiben. Nachdem ihre Großmutter Nana einen Herzinfarkt hatte, muss ihr Beth bei der Arbeit in ihrer Hundepension helfen und auch Ben, Beths Sohn aus der Ehe mit Keith Clayton, einem Mitglied der wichtigsten Familie des Ortes, verlangt ihre Aufmerksamkeit.

Keith, Polizist und Exmann von Beth, kann mit dem gemeinsamen Sohn eigentlich gar nichts anfangen, ist aber auch nicht bereit, die Verantwortung gänzlich an seine Exfrau abzugeben - wenn man das Kind nur hart genug fordert, könnte ja schließlich vielleicht immer noch ein Mann aus ihm werden. Außerdem würden ohne den Jungen die wenigen Momente wegfallen, die Keith so seit der Scheidung noch mit Beth verbringen kann. Der Choleriker kann es nämlich so gar nicht verknusen, dass Beth nicht vollends seinem Charme erlegen ist.

Als Thibault Beth tatsächlich ausfindig machen und einen Job in der Hundepension ergattern kann, nehmen die Geschehnisse ihren Lauf. Obwohl Beth zu Beginn deutliche Vorurteile gegen den all zu schweigsamen Mann mit seinen dunklen Geheimnissen und seiner militärischen Vergangenheit hat, entwickeln sich langsam aber sicher erste Gefühle zwischen den beiden.

Dass Keith keine Nebenbuhler erträgt, Thibault nicht immer ganz ehrlich zu Beth war und diese wiederrum nicht mutig genug ist, gänzlich mit Keith zu brechen, führt schließlich zu einem Story-Finale, das nicht alle Protagonisten überleben werden. Und trotzdem zu einem Finale, aus dem die Überlebenden gestärkt und geerdet hervor gehen, um gemeinsam in eine glückliche Zukunft zu starten.

Da es mit Thibault, Beth, Nana, Keith und Ben insgesamt nur 5 Protagonisten gibt, wird es dem Leser leicht gemacht, alle Charaktere ausreichend gut kennen zu lernen. Man gewinnt jeden auf seine Weise lieb, auch wenn der ein oder andere etwas länger braucht, bis man mit ihm warm wird.

Insgesamt kann ich, wie über die meisten anderen Sparks-Bücher kaum etwas schlechtes sagen. Natürlich ist die Story, wie eingangs erwähnt, eindeutig vohersehbar, hat aber trotzdem seine ganz eigene Art von Romantik, Spannung und Theatralik, die es einem einfach nicht langweilig werden lässt. "Für immer der Deine" passt immer gut zu einem gemütlichen Sonntag, einer Tasse heißem Tee und sündhaft leckerem Kuchen.

Gleich nachdem ich das Buch ausgelesen hatte, musste ich mir außerdem die Verfilmung "The Lucky One" ansehen. Zac Efron und Taylor Schilling machen ihre Sache als Thibault und Beth wirklich großartig und obwohl sich der Film nicht ganz an die Buchvorlage hält, kann sich der Film doch sehen lassen. (Wer Zac Efron nur aus High School Musical kennt, wird sich bei der Bettszene mit Taylor Schilling fragen "Ja na nu, was ist da denn los?")

Alles in allem ein romantisches Duo, ganz nach Nicholas Sparks Manier, auf das man sich in Sachen Romantik und Seelenbalsam jedes Mal wieder verlassen kann.