Rezension

Ein ganz besonderes Buch ...

Sophia oder Der Anfang aller Geschichten
von Rafik Schami

Bewertet mit 4 Sternen

Schon der Auftakt dieses Buches zauberte mir ein Lächeln aufs Gesicht. Man lernt den heutigen Karim, den Jugendfreund von Sophie, zusammen mit in all seiner neuen Verliebtheit kennen. Gleich hier schon setzt Rafik Schami ein Zeichen – man ist nie zu alt für die Liebe.

Weiter geht es im Wandel der Zeit in verschiedenen Zonen immer mal wieder in die heutige Zeit aber auch mit vielen Rückblicken zurück in die Vergangenheit. Man wundert sich ein bisschen, dass man zu Anfang recht wenig von der vermeintlichen Hauptfigur Sophie zu lesen bekommt, doch alles schließt sich nach und nach zu einem Kreis und Karim kann sein Versprechen einlösen. Rafik Schami stellt uns den Protagonisten Salman vor und nimmt uns mit in seine Heimat. Er wird von seiner großen Familie in Syrien wieder ins Herz geschlossen, dennoch fühlt er sich ein bisschen wie ein Fremder. Über die Hälfte seines Lebens verbrachte er erst in Deutschland und schließlich in Italien. Als ihn schließlich durch hinterhältige Machenschaften seine rebellische Vergangenheit einholt, gerät er wieder ins Kreuzfeuer und begibt sich auf eine abenteuerliche Flucht.

Es gelingt Rafik mal wieder dem Leser Syrien und vor allem Damaskus näher zu bringen. Man meint fast das Essen zu riechen, hupende Taxis zu hören und die Hitze des Sommers zu spüren. Beim Lesen dieses wunderbaren Buches wurde mir aber leider mal wieder schmerzlich bewusst, dass ich eine Reise in dieses Land wohl selbst nie antreten werde. Es macht mich traurig, dass durch die Dummheit weniger Menschen, viele Menschen leiden müssen. Der kann ein Lied von der Flucht singen, er selbst verließ Syrien um dem Militärdienst und den vielen Zwängen zu entgehen und sich im Ausland ein neues Leben aufzubauen. Dennoch behält auch er seine Heimat immer im Herzen.