Rezension

Ein Genremix, der mir nicht zusagte

Die Goldputzerin - Jana Barth

Die Goldputzerin
von Jana Barth

Bewertet mit 2.5 Sternen

Ein Genremix, der mir nicht zusagte

Ihr kommt mit dem Hier und Jetzt nicht zurecht? Ihr wollt raus, aus dem Alltag, raus aus dieser Welt, aus dem was ist?

Rob hat da so ein Idee. Er möchte ein neues Land, gar eine neue Welt erschaffen. Um sein Ziel verwirklichen zu können, sucht er Investoren, die mit ihm zusammen auf eine abgelegene Insel ziehen um dort komplett neu zu beginnen.
Interessierte und Teilnehmer sind schnell gefunden und so geht es für Rob, der sich nun Ivar nennt, und die anderen Bewohner los.
Doch auf der Insel schreckt Ivar nun vor nichts mehr zurück. Er steht über all den Anderen, scheut auch einem Mord nicht und sein „Volk“ hat ihm fortan zu dienen.
Dies alles ändert sich ein klein wenig, als er die Goldputzerin Mathilda kennenlernt und sie bittet seine Frau zu werden...

 

„Die Goldputzerin“ durfte ich zusammen mit der Autorin Jana Barth auf der Seite Buchgesichter.de lesen. Die junge Autorin schrieb dieses Buch bereits im zarten Alter von ca. 15 Jahren.

Was mir bereits vor dem Lesen sofort ins Auge gesprungen ist, war das Cover des Buches, welches ich sehr gelungen finde. Es machte mich regelrecht neugierig auf die Geschichte, die sich dahinter verbirgt. Des Weiteren hat mir auch die Qualität des Papiers und die Größe der Schrift zugesagt und da „Die Goldputzerin“ auch mein erstes Buch aus dem Klecks-Verlag ist, möchte ich dieses ebenfalls lobend erwähnen.

Beim Inhalt bin ich hingegen recht zwiegespalten.
Es geht um die Geschichte eines neuen Landes, auf einer weit entlegenen Insel. All die Menschen, die sich auf die Reise machen, kennen sich nicht, stecken voller Hoffnung und Träume. Doch es kommt anders...

Ich finde, dieser Gedanke bietet Platz für vieles, aber bereits bei der Vorgeschichte kam ich leicht ins Stolpern. Viele Dinge, die passierten, gingen mir zu schnell, waren manchmal zu unbeholfen und zu einfach gelöst.
Zum Glück legte sich dies beim Beginn des ersten Kapitels und ich startete einen Neuanfang für das Buch und für mich.

Die nächsten Seiten klangen daraufhin recht interessant und ich kam immer mehr im Geschehen an. Allerdings merkte ich nach weiteren Kapiteln, dass ich keine Ahnung hatte wohin es gehen soll. Welches Genre wird hier bedient? Warum ist Mathilda, eine der Hauptpersonen des Romans, so sprunghaft?
Denn ich denke gerade beim letzteren Punkt wäre es mir lieber gewesen eine standhafte Romanheldin zu haben, die weiß was sie will. So kam sie mir eher oberflächlich und unsympathisch rüber. Und leider trübte dies auch auf lange Sicht meinen Lesespaß.

Auch mit dem Ende, ich gehe mal nicht näher darauf ein, bin ich nicht glücklich. Ich stecke nämlich nun in der unglücklichen Lage nicht zu wissen was mir das Buch bringen soll und dabei finde ich die Autorin und ihre ursprüngliche Idee so sympathisch, aber die Umsetzung traf halt nicht meinen Geschmack. (Und dieser ist zum Glück von Person zu Person anders)

Trotzdem möchte ich noch erwähnen, dass der Schreibstil von Jana Barth sehr gut ist. Ich glaube, dass wenn sie noch genauer ein Genre bedienen würde, ich dann unheimlich viel Spaß hätte, einer weiteren Geschichte zu folgen.
Und wenn ich bedenke, wie gut sie sich mit 15 Jahren bereits ausdrücken kann, dann wäre ich gespannt auf mehr.

Mein Fazit:
„Die Goldputzerin“ ist ein Buch, welches (für mich!) zu viele Genres bedient. Die Charaktere waren leider auch eher unsympathisch und konnten mich nicht an die Geschichte binden. Allerdings ist der Schreibstil von Jana Barth sehr angenehm und ich könnte mir vorstellen noch weitere Bücher von ihr zu probieren.
Die treffen dann vielleicht auch eher meinen Geschmack.