Rezension

Ein Haus mit Geschichte

Das Flüstern der Magnolien - Linda Goodnight

Das Flüstern der Magnolien
von Linda Goodnight

Bewertet mit 4 Sternen

Julia Presley hat lange gebraucht, um sich aus der Trauer um ihren Sohn zu befreien, auch wenn der Schmerz wohl nie vergeht. Nun will sie sich dem Leben zuwenden und eröffnet das Peach Orchard Inn. Aber sie will sich auf keinen Menschen mehr einlassen, um nicht noch einmal verletzt zu werden. Doch das Schicksal meint es anders. Eli Donovan verschlägt es in ihre Pension. Er ist gerade erst aus dem Gefängnis entlassen worden und hat erfahren, dass seine frühere Freundin verstorben ist und ihm seinen Sohn hinterlassen hat.

1864 gehörte das Haus Edgar und Charlotte. Es war die Zeit des Bürgerkriegs und bei ihnen wurden verwundete Yankees mit ihrem Anführer General Will einquartiert. Mit ihren Angestellten sorgt Charlotte für die Verletzten. Das passt ihrem Mann gar nicht, der sowieso ein unangenehmer Mensch ist. Will ist ein liebenswürdiger Mensch und Charlotte verliebt sich in ihn.

Abwechselnd erfahren wir, was damals und heute geschieht. Die Geschichte lässt sich angenehm flüssig lesen. Wer Liebesgeschichten mag, wird dieses Buch lieben.

Die Personen sind alle ausführlich und authentisch gezeichnet. Ich kann Julia gut verstehen, wenn sie den Schmerz über die Entführung ihres Sohnes nicht verwinden kann und sich aus Vorsicht von den Menschen zurückzieht. Doch Eli schneit ihr ins Haus und er muss einerseits wieder ins normale Leben zurückfinden, aber sich auch gleichzeitig um seinen Sohn Alex, der ihm noch so fremd ist, kümmern. Alex hat in seinem jungen Leben auch schon einige Veränderungen verkraften müssen; seine Mutter ist gestorben, dann kam er zu einer Tante und jetzt zu seinem Vater. Nun ergibt es sich also, dass Eli für Julia arbeitet, denn es gibt noch reichlich zu tun im Peach Orchard Inn. Julia entdeckt dann Liebesbriefe, welche die Verbindung zur Vergangenheit sind.

Auch Charlotte und Will sind sympathisch. Charlotte wird von Edgar tyrannisiert und es ist kein Wunder, dass sie sich zu dem freundlichen Will hingezogen fühlt. Der bewundert die starke und selbstbewusste Frau. In dem historischen Teil wird nicht nur der Bürgerkrieg thematisiert, auch wird zwangläufig die Sklavenhaltung zum Thema.

Eine emotionale, aber nicht kitschige Geschichte, die mich gut unterhalten hat.