Rezension

Ein jüdisches Leben

Annas Lied -

Annas Lied
von Benjamin Koppel

Bewertet mit 5 Sternen

          Annas Lied ist ein besonderes Buch. Schon, es in der Hand zu halten mit dem schönen Cover und sehr ansprechend gebunden, macht es dazu. Der Neffe von Anna Koppel, hier im Buch ist es Hannah Koppelmann, schreibt über ihr Leben als Jüdin in Dänemark während des zweiten Weltkrieges und dann später in Frankreich. Ein Leben, geprägt von jüdischen Traditionen, Familienleben und vor allem von Musik.
Hannah, die einzige Tochter neben 4 Brüdern, ist diejenige, die nicht mehr die Kraft aufbringt nach Kriegsende, sich wie ihre Brüder gegen eine arrangierte Ehe zu wehren, zu einem Mann nach Paris, den sie kaum kennt, aber schon sehr lange versprochen wurde. Trotzdem hofft sie auf ein erfülltes Leben mit Kindern und natürlich als Pianistin.
Die Lebensgeschichte um Hannah wird ganz wunderbar erzählt, man erfährt so viel interessante Dinge über den jüdischen Alltag, die Feste, die Traditionen, aber auch über die Zwänge, denen man sich beugen muss, wenn man die Religion auslebt. Oft fragt man sich auch, warum sie manches nicht doch anders gemacht hat und es bleibt einiges an Raum für eine gewisse Traurigkeit. 
Aber man wird immer auch auf eine musikalische Reise mitgenommen und inspiriert, das Klavier, die Noten die schönen Stücke treten immer wieder an in Hannahs Leben und begleiten sie.
Dieses Buch war für mich absolut lesenswert.