Rezension

Tradition einer jüdischen Familie

Annas Lied -

Annas Lied
von Benjamin Koppel

Bewertet mit 5 Sternen

Benjamin Koppel ist ein dänischer Jazz-Saxophonist, Komponist und Musikproduzent und Autor des Romans Annas Lied. Übersetzt von Ulrich Sonnenberg. 

 

Hier erzählt er die berührende und tiefgründige Lebensgeschichte seiner Großtante, aber es ist auch schockierend, was Hanna Koppelmann (alias Anna) auf sich genommen hat. In der heutigen Zeit kann man sich so etwas gar nicht mehr vorstellen. Aber die Liebe zur Musik hat sie bis zum Schluss im Herzen getragen.

 

Das Cover ist wunderschön und ist vom Künstler Edward Hopper, Room in New York, von 1932. Ich finde es ist für die Geschichte sehr passend gewählt.

Ein sehr guter, flüssiger und auch mitreißender Schreibstil, sehr schön detailliert beschrieben und man bekam einen Einblick in das traditionsreiche jüdische Familienleben. Spannend und beeindruckend bis zur letzten Seite.

Auch der zweite Weltkrieg wird hier mit aufgegriffen, dies steht aber nicht im Zentrum der Geschichte.

Alles beginnt Anfang der 30er Jahre. Hannah lebt als einzigste Tochter mit ihren Eltern Bruche und Yitzhak und ihren vier Brüdern in Kopenhagen, Dänemark. Man erlebt Hannah zu Anfang der Geschichte als unbeschwertes und lebensfrohes  Mädchen, die noch so viele Träume hat, besonders einen ganz bestimmten Traum, nämlich Pianistin zu werden. Ihre Familie ist sehr musikalisch und Hannah wird sogar am Konservatorium angenommen, doch es kommt alles ganz anders.

 

Alle vier Brüder halten nicht viel von der jüdischen Tradition was das heiraten betrifft, sie haben sich ihre Frauen selbst ausgesucht. Bruche, die Mutter, ist zutiefst enttäuscht und setzt somit große Hoffnung in ihre einzige Tochter Hannah. Hannah verliebt sich aber in Aksel, obwohl sie bereits dem jüdischen François, aus Paris, versprochen wurde, so wie es die Tradition vorsieht. Da sie ihre Mutter nicht auch noch enttäuschen möchte stimmt sie der Heirat zu und verlässt Aksel. Hannas Leben verläuft allerdings nicht sehr glücklich mit François und Aksel wird immer ihre einzig wahre Liebe bleiben.

 

Ich möchte jetzt allerdings nicht mehr allzu viel verraten ;) 

Es ist ein wunderbares Buch und absolut lesenswert!

 

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