Rezension

Jüdisches Leben in Dänemark

Annas Lied -

Annas Lied
von Benjamin Koppel

Bewertet mit 4 Sternen

"Annas Lied" ist ein historischer Roman, der ab den späten 1920er Jahren zuerst in Kopenhagen und dann später wegen einer Heirat in Frankreich spielt. Die Geschichte von Protagonistin Hannah Koppelman entfaltet sich in einer lebendigen Atmosphäre, in der das Zuhause der Koppelmans in Kopenhagen mit Trubel, Gesprächen und Musik erfüllt ist. Als jüngstes Kind der Familie träumt Hannah davon, Pianistin zu werden, gleichzeitig wird ihr Leben vom Leben im Viertel und in der jüdischen Großfamilie bestimmt.

Als Hannah älter wird, wird ihr innerer Konflikt zwischen den Erwartungen ihrer Familie und ihren eigenen Träumen dargestellt. Die Liebesgeschichte zwischen Hannah und dem Kommunisten Aksel fügt eine weitere Ebene zu Hannahs Geschichte hinzu, die von ihrem Traumberuf der Pianistin, von verbotener Liebe und den Herausforderungen der Kriegszeit geprägt ist. Wird Hannahs Mutter eine gemeinsame Zukunft mit Aksel erlauben?

Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie der Roman das jüdische Leben im historischen Dänemark einfängt. Durch die detaillierten Beschreibungen und die authentischen Anekdoten habe ich viel über diese Zeit und die Herausforderungen, mit denen jüdische Familien konfrontiert waren, gelernt. Über das Leben im Exil in Frankreich wusste ich bereits mehr.

Die Erzählweise ist geprägt durch Wechsel zwischen ruhigen, reflektierenden Passagen und spannenden, mitreißenden Momenten. Die Liebe zur Musik zieht sich als roter Faden durch die Geschichte. Insgesamt erzählt der Autor einfühlsam aus Hannahs Perspektive, da er sich anscheinend auf die eigene Familiengeschichte beziehen kann.