Rezension

Ein katzenaffiner Roman über die eigene Vergänglichkeit mit einem Hauch Philosophie

Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden
von Genki Kawamura

Bewertet mit 3.5 Sternen

Einen Tag länger auf dieser Welt verbringen dürfen im Austausch für all die unwichtigen Dinge auf dieser Welt. Doch ab wann wird der Preis zu hoch?

Der junge Mann dieses Buches geht zum Arzt und erfährt dort, dass er bald sterben muss. Zu Hause wartet der Teufel auf ihn und bietet dem Mann einen Pakt an. Für jeden Gegenstand, den der Teufel von der Welt verschwinden lässt, erhält der junge Mann einen Tag, den er länger leben darf. Telefone, Filme, Uhren, der Mann kann dem Verschwinden dieser Dinge noch etwas abgewinnen, nur als dann die Katzen von der Welt verschwinden sollen und der junge Mann damit seinen Mitbewohner und noch mehr verlieren würde, muss er sich entscheiden, wessen Überleben wichtiger ist. Worauf kann man im Leben wirklich verzichten?

 

Wer die Wahl hat, sein Leben zu verlängern, würde sicher ohne zu zögern zugreifen. Doch welchen Preis man nicht bereit ist zu zahlen, das müsste jeder für sich selbst überlegen. Im Falle dieses Buches sind es die Katzen, zu denen der junge Protagonist eine ganz besondere Beziehung hat. Philosophisch nachdenklich wägt er ab, welchen Dingen zu verschwinden er dem Teufel im Austausch für einen weiteren Tag leben erlaubt. Der Situation bringt den Mann dazu eine größere Wertschätzung den Dingen gegenüber anzusetzen, und durch seine Augen muss dies auch ganz zwangsweise der*die Leser*in.

Der Roman ist an sich ganz schön, bei mir hat es jedoch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Er liest sich auf jeden Fall flott weg und hat Ansätze zum Nachdenken, die allerdings nicht überfordern.