Rezension

Ein Märchen im Eis

Ice - Hüter des Nordens - Sarah Beth Durst

Ice - Hüter des Nordens
von Sarah B. Durst

Bewertet mit 5 Sternen

Sie erzählen dir jahrelang ein Märchen. Du glaubst es, bis du älter wirst und erkennst, dass deine Mutter damals gestorben ist. Niemand wurde vom Nordwind entführt und in eine Festung gebracht. All deine kindlichen Rettungsaktionen waren immer schon nur Fantasie.Doch plötzlich, mitten im weißen, kalten Eis der Arktis findest du ihn und er redet mit dir. Er sagt dir: Es ist die Wahrheit und du wirst meine Gefährtin sein!
Cassie lebt in der Arktis. Eine spannende und nicht so oft benutzte Gegend in einem Buch. Ich bin gespannt, wie es ist, und nach nur 50 Seiten weiß ich: Es ist ein fünf Sterne Buch!

Warum? Das Szenario ist märchenhaft. Eine Geschichte, die als Märchen erzählt wird, ist doch wahr und somit schon immer eine wahre Lüge. Ich fühle mich hinein in Cassie. Spüre ihren Schmerz als Kind, als Teenager ihren Verlust und als Erwachsene ihr Staunen, als sie denjenigen trifft, der ihr Märchen wahr macht.

Sie ist impulsiv, will sie beweisen und eine gute Forscherin sein. Dass manche Dinge davon sich widersprechen, wird ihr erst bewusst, als sie schon mitten im Abenteuer ist. Zur verwunschenen Lüge passt die Arktis fantastisch, denn wer war schon einmal dort? Wie ist es wohl im ewigen Eis zu leben? Einen kleinen Einblick erhascht man, wenn die Forschungsstation beschrieben wird und wenn man mit Forschungsstation durch das Presseis fährt und über Schollen hüpft.

Man denkt vielleicht:

Wie spannend kann ein Eisbär sein? Aber es ist das kuschelige Fell, dass beschrieben wird, die warme Stimme, die ich im Kopf höre, wenn er auftaucht, die ihn wunderbar werden lässt. Nicht so ein gefährlicher Eisbär, wie man ihn kennt und wie das Tier realistisch ist. Man merkt, dass es eine fantastische Geschichte wird.
Die Sprache der Autorin ist ein leiser Singsang, wenn sie die Fantasie spielen lässt, und kühl und nüchtern, wenn es um die Forschungsstation und Cassies Familie geht. Aber dieser Mix macht das Buch lesenswert.Außerdem gibt es einige witzige Dialoge, die nicht albern wirken und dosiert eingesetzt werden. Auch das Cover ist traumhaft schön gestaltet und verdient eigentlich einen extra Punkt.

Es ist kein Buch, dass einfach nur ein Mädchen und einen Gestaltenwandler zusammentreffen lässt. Es spielt mit der Märchenkomponente, verzaubert durch das ewige Eis und ist auch stilistisch einfach schön.

Kommentare

Nenya kommentierte am 14. September 2013 um 11:34

Du hast mich neugierig auf dieses Buch gemacht :)
Wandert sofort auf meine Wunschliste :))