Rezension

Ein richtig guter Schmöcker

Maistöcke - Bützer History - Britta Orlowski

Maistöcke - Bützer History
von Britta Orlowski

Irgendwo in Bützer steht mein Häuschen u. ich bin Teil der Dorfgemeinschaft, zumindest hatte ich während des Lesens das Gefühl. Auch wenn in Bützer seltsame Dinge geschehen und wohl ein Mörder umgeht, fühlte ich mich hier rundum wohl.  Man spürt auch die Hilfsbereitschaft der Dorfbewohner untereinander, lernt sympathische Charaktere kennen und Tratschtanten, die ihre Nase in alle Angelegenheiten stecken. Die Ermittlungen in den Mordfällen in Bützer übernimmt allerdings nicht die Polizei, sondern die junge Witwe Levke zusammen mit Thure, dem Bruder der jungen Annemie, deren Tod unklar ist. Thure verdächtigt Silas, den Sohn des Müllers und sein Nachbar, der Mörder von Annemie und den weiteren Toten, die im Laufe der Geschichte auftauchen, zu sein.

Silas ist ein total interessanter Typ mit ungewöhnlichen Veilchenaugen. Das scheint auch Levke zu finden, die zwischen Thure und Silas hin- und hergerissen ist.

Britta Orlowski hat sich hier an einen historischen Roman gewagt. Es ist ihr gelungen, uns in das Bützer der Jahrhundertwende zu entführen. Wir bekommen einen tollen Einblick in das damalige Landleben, in das beschwerliche Leben der Leute im Dorf und lernen die Kräuterfrau Jordis kennen und lieben.

Die Autorin hat sich in der Kräuterkunde Kenntnisse angeeignet, das erkennt mein geübtes Auge. Sie scheint auch sonst sehr gut recherchiert zu haben. Natürlich hat Britta ihr Hobby, das Quilten, über Levke in die Dorfgemeinschaft gebracht.

5/5 Sterne für dieses kurzweilige, spannende, einfach geschriebene und sehr gut wegzulesende Debüt im Genre historische Romane. Meine Leseempfehlung für alle Leserinnen und Leser, die Liebesgeschichten mit einer Brise Spannung, historischen Details und starken Charakteren mögen. Manche Begriffe aus der Mundart habe ich zum ersten Mal gehört.