Rezension

Ein Satz mit X ;)

Doktorspiele - Jaromir Konecny

Doktorspiele
von Jaromir Konecny

Bewertet mit 1.5 Sternen

Andi ist sechzehn, die Hormone spielen verrückt und das Thema Sex steht im Fokus seiner Gedanken. Besonders auf Katja hat sein es sein Penis abgesehen, doch sie ist für ihn unerreichbar - so bleibt ihn nur das Wichsen und die Vorstellung wie sie.. alles mögliche mit ihm anstellt.
Die Sache mit seinem Penis ist auch ein bisschen kompliziert, Andi ist nämlich schwer traumatisiert, da seine Cousine seinen Penis als klein bezeichnet hat, da war er neun. Seit dem ist er von Selbstzweifeln geplagt und diese lassen ihn eh ein bisschen untergehen bei den Mädels. Als er dann erfährt, dass ausgerechnet diese Cousine, Lilly, einen Teil der Ferien bei ihm verbringen wird will er ihr und vorallem auch sich beweisen, dass sein Penis gar nicht mehr so klein ist..

Gestaltung:
Das Cover ist sehr schlicht gehalten und hauptsächlich der Titel sticht ordentlich hervor und der allein reicht vollkommen aus um die Zielgruppe neugierig zu machen oder zu beschämen, je nachdem, eventuell auch beides. :D

Meinung:
Dass dieses Buch für junge Leser gedacht ist, war mir natürlich klar, dennoch gab es viele Empfehlungen auch von Lesern in meinem Alter und darüber hinaus, so dass ich schon gewisse Erwartungen an das Buch hatte, die allerdings nicht zu hoch angesiedelt waren - meiner Meinung nach.
Natürlich muss man ein Buch anders betrachten wenn man eben nicht mehr der Zielgruppe entspricht, das gilt schon zu berücksichtigen, aber auch wenn ich das tue, dann schneidet dieses Buch bei mir einfach nicht gut ab.

Die ganze Geschichte ist plump und unglaublich flach, nicht frech, witzig oder gar mutig wie es schon über das Buch hieß.
Andi ist ein unglaublich unsympathischer Junge der häufig dämlich daherkommt und natürlich ständig nur an Sex denkt, was natürlich durch das ganze Testosteron, dass durch seinen Körper rast gut begründet ist
Ich bin kein Junge weshalb es natürlich nicht leicht für mich ist zu beurteilen wie "wahr" diese Verhaltensweise bei pubertierenden Jungen ist, aber auf mich wirkte es wie die typische, klischeehafte und vor allem übertriebende Darstellung wie es halt üblich ist. Nur wenig authentisch, aber ich mag mich irren, es ist nur das Gefühl was ich beim lesen immer hatte. (zu mal ich sicher auch schon in Kontakt mit pubertierenden Jungen war, die sich nie, nie so verhalten haben. ;) )
Ich hätte mir hier einfach ein bisschen weniger gewünscht, das käme besser.

Auch der Versuch die Sprache der Jugend anzupassen finde ich nicht gelungen, manche Erwachsene mögen es eventuell nicht glauben, aber auch Jugendliche können ganz normal reden. ;)
Der Versuch wirkt einfach zu gewollt und zu zwanghaft, dass passt absolut nicht.

Generell ist mir das ganze Buch zu sehr mit Klischees gefüllt und gerade weil sich das Buch an junge Leser richtet finde ich das schade, man sollte denen früh genug zeigen, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt, sondern die Dinge differenziert zu betrachten sind.

Den Versuch das Thema Sex offen zu behandeln finde ich schon lobenswert und irgendwo auch wichtig, da es schon ein Thema ist das immernoch von Erwachsenen tabuisiert wird und gerade für junge Leute als "Gefahr" angesehen wird, aber leider ist die Umsetzung hier einfach schlecht.

Fazit:
Ein Buch das außer dem Thema Sex nichts hermacht, kein Buch das ich empfehlen würde, auch nicht der eigentlichen Zielgruppe.