Rezension

Ein sensationeller Abschluss

Die Schwestern vom Ku'damm: Tage der Hoffnung - Brigitte Riebe

Die Schwestern vom Ku'damm: Tage der Hoffnung
von Brigitte Riebe

 

„Tage der Hoffnung“ aus der Feder der Autorin Brigitte Riebe ist nun der krönende Abschluss ihrer 50er Jahre-Triologie über drei Schwestern und ihr Kaufhaus am Ku’damm.

Im ersten Teil spielt die älteste der Thalheim-Töchter, Rike, die Hauptrolle; im zweiten Teil ist die mittlere Thalheim-Tochter die Protagonistin. Und jetzt im letzten Band dieser herausragenden Triologie spielt das Nesthäkchen Florentine eine tragende Rolle. Wir befinden uns in einer Zeit als die Zukunft begann, und zwar im Jahr 1958 in Berlin. Seit Florentine denken kann, träumt sie vom Zeichnen und der Malerei. Leider hat die Familie andere Pläne mit ihr, soll sie sich doch auch im Kaufhaus Thalheim einbringen. Doch die jüngste Thalheim Tochter ist rebellisch. Sie will sich einfach dem Zeichnen und der Malerei hingeben. Sie träumt von einem Studium an der Kunstakademie. Als sie dort angenommen wird, glaubt sie am Ziel ihrer Träume zu sein. Doch leider macht ihr Professor Lindberg das Leben schwer und ihr Traum wird zum Albtraum. Außerdem machen politische Spannungen zwischen Ost und West der Familie zu schaffen. Wie wird das alles enden? Gibt es Hoffnung für Florentine und ihre Familie und für Berlin?

Wow! Gigantisch! Ein sensationeller Abschluss. Wenn ich die Augen schließe, läuft das ganze Buch wie ein Film vor meinem inneren Auge ab und weckt in mir viele Emotionen. Ich bin wieder total beeindruckt. Die Autorin lässt die deutsche Geschichte lebendig werden. Wir erleben die Zeit von 1958 – 1963. Ich habe das Gefühl mitten im Geschehen live dabei zu sein, stehe mitten im Kaufhaus im Ku’damm, dass wieder zu seiner vollen Pracht erstrahlt ist und bewundere die Mode der damaligen Zeit. Man hat einfach  das Gefühl zuhause zu sein, da mir alle Mitwirkenden bestens vertraut sind. Protagonistin ist dieses Mal jedoch Flori, das Nesthäkchen,  das sich ihren Platz im Leben erst suchen muss. Wie habe ich mich gefreut, als sie an der Kunstakademie aufgenommen wurde. Ich habe sie für ihren Mut, ihre Entschlossenheit und ihren Durchsetzungswillen bewundert. Sie hat wirklich alles daran gesetzt, ihren Traum zu verwirklichen. Ich sehe auch ihre Begeisterung beim Malen und Zeichnen. Aber dann kommt wieder eine dunkle Wolke am Himmel. Und hier hätte ich sie gerne mal in den Arm genommen. Gut, dass Flori einen so tollen Freund hat, der immer für sie da ist und auffängt. Und auch auf ihre Familie kann sie sich verlassen. Der Spannungsbogen in der Lektüre ist einfach spitze. Vielen Szenen haben mich sehr berührt und sind mir unter die Haut gegangen. Bei den Thalheims ist immer einiges los und langweilig wird es keine Sekunde. Ich hatte beim Lesen dieser Lektüre wirklich eine genaue Vorstellung der 50er Jahre, so lebendig ist alles beschrieben. Einfach spitzenmäßig.

Das Cover ist ja auch wieder ein echter Hingucker. Und diese gigantische Lektüre ist für mich ein absolutes Lesehighlight. Diese Traumlektüre hat mir unterhaltsame, spannende, aber auch nachdenkliche Lesestunden beschert. Selbstverständlich vergebe ich gerne 5 Sterne (leider können es nicht mehr sein).