Ein Thema das öfters mal zur sprache kommen sollte
Bewertet mit 5 Sternen
Annabell ist die Tochter vom Allgemeinmediziner und zeigt nach außenhin immer das liebe, nette Mädchen mit den guten Manieren. Sie wächst für die Außenwelt gut behütet auf und so sieht es auch Kai. Er ist das genaue Gegenteil von Annabell. Er wächst bei seiner Mutter auf die nie für ihn da ist da sie sich nur für den Alkohol interessiert. Für Kai ist seine Punkclique und die Schule wichtig. Sein Ziel ist es ein besserers Leben zu haben als das was er jetzt führt.
Aber als er Annabell mit einem blauen Auge an der Bushaltestelle trifft weckt das nicht nur sein Interesse sondern auch sein Beschützerinstinkt.
Der Vater von Annabell ist sehr um seinen guten Ruf bedacht und tolleriert keine Ausrutscher seitents Annabell oder ihrer Mutter. Diese versucht ihre Probleme im Alkohol zu ertränken und schaut weg wenn Annabell eigentlich ganz dringend Hilfe benötigt.
Kann Kai Annabell helfen aus dieser Welt auszubrechen?
Eine Geschichte die mich erstmal ordentlich hat schlucken lassen. Und das schon bei den ersten zwei Seiten. Scheinbar gibt es wenig glückliche Momente im Leben von Annabell. Häusliche Gewalt ist ein Thema das in der Öffentlichkeit oft unter den Tisch gekehrt wird und todgeschwiegen wird. Egal in welcher Gesellschaftsschicht. Wobei die obere Schicht es mehr zu verheimlichen versucht da das Ansehen wichtiger ist als alles andere. Nicht nur in der Geschichte von Annabell und Kai sondern auch in der Realität. Mich persönlich hat die Geschichte sehr zum Nachdenken gebracht. Sehen wir wirklich nur das was wir wollen? Wir sollten doch mehr auf unsere Freunde und Mitmenschen achten.
Wieso muss erste eine Geschichte einen wieder so zum grübeln bringen damit man aufmerksamer durch die Welt läuft? Sollte sowas eigentlich nicht selbstverständlich sein?!
Die Geschichte fesselt einen von der ersten bis zur letzten Seite. Die Angst die Annabell verspürt geht auf den Leser über und man leidet mit ihr und so war es bei mir, überlegt fieberhaft mit nach einer Lösung.
Die Kapitel Aufteilung finde ich sehr gut. Mal wird aus Kais sicht geschrieben und dann aus Annabells. So hat man den Einblick in beide Gefühlswelten.
Das Ende ist so gehalten das man den zweiten Teil am Liebsten hinterher lesen möchte ( sobald das Geschehen vom ersten verdaut wurde).