Rezension

Trotz schwerwiegender Thematik mit humorvollen Szenen bestückt!

Kai & Annabell 1: Von dir verzaubert - Veronika Mauel

Kai & Annabell 1: Von dir verzaubert
von Veronika Mauel

Bewertet mit 4.5 Sternen

Gesellschaftliches Ungleichgewicht, Gewalt, Jugendkriminalität und eine Liebe, die nicht sein darf. Eine mitreißende Geschichte!

Erster Satz:

Ein Tag wie viele andere auch, ein Morgen wir Dutzend andere.

Meinung:
Cover und Titel finde ich persönlich nicht so ansprechend. Ein küssendes Paar, von dem man mehr die Frau als den Mann sehen kann? Naja. Gegen Titel, in denen hauptsächlich Namen vorkommen, habe ich ohnehin eine leichte Abneigung. Namen sind absolut nichtssagend. Selbst der Untertitel gibt nicht viel her, verrät eigentlich gar nichts von der Geschichte. Dass es eine Liebesgeschichte ist, ist doch bei dem Ganzen offensichtlich, nicht wahr?

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Flüssig und leicht, doch das macht auch die gewählte Ich-Perspektive. Sowohl Kai als auch Annabell kommen zu Wort. Glücklicherweise sind beide Erzähler gut zu unterscheiden. Falls man daran nicht merken sollte, wer gerade seine Sicht schildert, steht nach jedem Perspektivwechsel der Name des neuen Sprechers über dem Text. Stilblüten gibt es auch! Ganz wundervoll. Ich finde es immer besonders schwer, schöne Beschreibungen oder rhetorische Mittel in den Text einzubauen, wenn man aus der Ich-Perspektive schreibt. Es soll nicht unglaubwürdig wirken, nicht wahr? Das könnten ungewöhnliche Bilder verursachen. Ein Beispiel: Einem Punk mit Hauptschulabschluss würde man nicht unbedingt abnehmen, dass er wie Goethe denkt. Wie bereits erwähnt, wurde das hier aber gut und überzeugend dargestellt.

Meine Gedanken rasen. Ich spüre seine Lippen, die saugen und schmatzen, als wäre er ein Vampir, bereit, auch noch den letzten Tropfen Blut aus mir herauszusaugen. (Annabell, Ebook, 14%, Position 452)

Die Charaktere sind das, was die Geschichte antreibt. Kai und Annabell sitzen beide in ihrer sozialen Position fest, obwohl sie gar nicht so sein wollen, wie die Welt es von ihnen zu verlangen scheint. Dadurch ist die Geschichte ziemlich dynamisch und spannend. Kai als abweisender Bad Boy mit einem weichen Herzen und einer überragenden Intelligenz, der hart und unerbittlich durchs Leben spaziert und sich das nimmt, was er braucht. Annabell hingegen als Tochter aus reichem Hause, wohlerzogen, brav, diszipliniert, die ganz den Wünschen ihres Vaters folgt. Doch eigentlich wäre Kai gerne ein besserer Kerl mit angenehmerer Lebenssituation und Annabell würde ihr Leben gern selbst bestimmen und den Fängen ihres strengen Vaters entkommen. Tief im Inneren sind sie sich also sehr ähnlich, wodurch wohl auch eine Form von Liebe zwischen ihnen entsteht. Selbstverständlich empfinde ich sowohl Annabells Vater als auch Kais Mutter als eine Zumutung. Sie sind schrecklich und sollten vom Leben eines Besseren belehrt werden! Annabells Mutter hingegen tut mir fast leid, auch wenn ich sie für ihre schwache Persönlichkeit ein wenig verachte. Jannik ist einfach nur absolut ekelig!

Die Handlung ist nicht unbedingt leichte Kost. Annabells Vater ist wirklich kein netter Kerl. Vor Gewaltszenen muss gewarnt werden! Ansonsten lebt auch Kai in einem Umfeld, das eher düster und traurig ist. Viele interessante und amüsante Wendungen wurden eingebaut. Besonders das Ende diesen Bandes hat mich hart getroffen. Ich weigere mich zu glauben, was dort behauptet wird! Mal sehen, wie es im zweiten Band weitergeht. 

Glitzernd wie Diamantensplitter regnen die Scherben auf den Boden. (Kai, Ebook, 16%, Position 508)

Fazit: 4,5*
Dieser Roman ist sehr empfehlenswert. Jugendliche, die sich von ihren Eltern unterdrückt und ihrer Entfaltung eingeschränkt fühlen, könnten neue Kraft daraus schöpfen, falls ganz am Ende der Geschichte ein Happy End ansteht. Der erste Teil ist zwar auch voller Hoffnung, doch wird diese selbstverständlich am Ende nicht erfüllt. Trotz des schwierigen Themas besitzt die Geschichte auch amüsante Szenen.

 

 

LiehsaH

 vor 5 Monaten

 

 

Erster Satz:

Ein Tag wie viele andere auch, ein Morgen wir Dutzend andere.

Meinung:
Cover und Titel finde ich persönlich nicht so ansprechend. Ein küssendes Paar, von dem man mehr die Frau als den Mann sehen kann? Naja. Gegen Titel, in denen hauptsächlich Namen vorkommen, habe ich ohnehin eine leichte Abneigung. Namen sind absolut nichtssagend. Selbst der Untertitel gibt nicht viel her, verrät eigentlich gar nichts von der Geschichte. Dass es eine Liebesgeschichte ist, ist doch bei dem Ganzen offensichtlich, nicht wahr?

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Flüssig und leicht, doch das macht auch die gewählte Ich-Perspektive. Sowohl Kai als auch Annabell kommen zu Wort. Glücklicherweise sind beide Erzähler gut zu unterscheiden. Falls man daran nicht merken sollte, wer gerade seine Sicht schildert, steht nach jedem Perspektivwechsel der Name des neuen Sprechers über dem Text. Stilblüten gibt es auch! Ganz wundervoll. Ich finde es immer besonders schwer, schöne Beschreibungen oder rhetorische Mittel in den Text einzubauen, wenn man aus der Ich-Perspektive schreibt. Es soll nicht unglaubwürdig wirken, nicht wahr? Das könnten ungewöhnliche Bilder verursachen. Ein Beispiel: Einem Punk mit Hauptschulabschluss würde man nicht unbedingt abnehmen, dass er wie Goethe denkt. Wie bereits erwähnt, wurde das hier aber gut und überzeugend dargestellt.

Meine Gedanken rasen. Ich spüre seine Lippen, die saugen und schmatzen, als wäre er ein Vampir, bereit, auch noch den letzten Tropfen Blut aus mir herauszusaugen. (Annabell, Ebook, 14%, Position 452)

Die Charaktere sind das, was die Geschichte antreibt. Kai und Annabell sitzen beide in ihrer sozialen Position fest, obwohl sie gar nicht so sein wollen, wie die Welt es von ihnen zu verlangen scheint. Dadurch ist die Geschichte ziemlich dynamisch und spannend. Kai als abweisender Bad Boy mit einem weichen Herzen und einer überragenden Intelligenz, der hart und unerbittlich durchs Leben spaziert und sich das nimmt, was er braucht. Annabell hingegen als Tochter aus reichem Hause, wohlerzogen, brav, diszipliniert, die ganz den Wünschen ihres Vaters folgt. Doch eigentlich wäre Kai gerne ein besserer Kerl mit angenehmerer Lebenssituation und Annabell würde ihr Leben gern selbst bestimmen und den Fängen ihres strengen Vaters entkommen. Tief im Inneren sind sie sich also sehr ähnlich, wodurch wohl auch eine Form von Liebe zwischen ihnen entsteht. Selbstverständlich empfinde ich sowohl Annabells Vater als auch Kais Mutter als eine Zumutung. Sie sind schrecklich und sollten vom Leben eines Besseren belehrt werden! Annabells Mutter hingegen tut mir fast leid, auch wenn ich sie für ihre schwache Persönlichkeit ein wenig verachte. Jannik ist einfach nur absolut ekelig!

Die Handlung ist nicht unbedingt leichte Kost. Annabells Vater ist wirklich kein netter Kerl. Vor Gewaltszenen muss gewarnt werden! Ansonsten lebt auch Kai in einem Umfeld, das eher düster und traurig ist. Viele interessante und amüsante Wendungen wurden eingebaut. Besonders das Ende diesen Bandes hat mich hart getroffen. Ich weigere mich zu glauben, was dort behauptet wird! Mal sehen, wie es im zweiten Band weitergeht. Der soll übrigens schon Anfang Dezember erscheinen!

Glitzernd wie Diamantensplitter regnen die Scherben auf den Boden. (Kai, Ebook, 16%, Position 508)

Fazit:
4,5*
Dieser Roman ist sehr empfehlenswert. Jugendliche, die sich von ihren Eltern unterdrückt und ihrer Entfaltung eingeschränkt fühlen, könnten neue Kraft daraus schöpfen, falls ganz am Ende der Geschichte ein Happy End ansteht. Der erste Teil ist zwar auch voller Hoffnung, doch wird diese am Ende nicht erfüllt. Trotz des schwierigen Themas besitzt die Geschichte auch amüsante Szenen.