Rezension

Ein Toter im Altpapiercontainer

Yasemins Kiosk - Christiane Antons

Yasemins Kiosk
von Christiane Antons

Bewertet mit 4 Sternen

Im Mehrfamilienhaus von Dorothee Klasbrummel in Bielefeld wohnen sehr unterschiedliche Menschen. Dorothee selbst hat seit fünfzehn Jahren ihre Wohnung nicht mehr verlassen. Die vom Dienst suspendierte Polizistin Nina Gruber nutzt die freie Zeit, um sich um ihre Mutter zu kümmern. Sie erzählt niemandem, warum sie so viel Freizeit hat. Außerdem ist da noch die junge Yasemin, die einen Kiosk vor dem Haus hat.

Als eine Leiche im Altpapiercontainer des Kiosks gefunden wird, sind sich die Frauen einig, dass die Ermittlungen der Polizei nicht richtig laufen und sie wollen unter der professionellen Führung von Nina die Sache selbst in die Hand nehmen. Außerdem könnte gleich auch die Sache mit dem Stalker geklärt werden, der Yasemin keine Ruhe lässt.

Dies ist ein unterhaltsamer und recht turbulenter Krimi, der sich gut und flüssig lesen lässt. Man bekommt einen ganz besonderen Eindruck von Bielefeld.

Die Damen haben sich die Ermittlungen recht einfach vorgestellt. Sie konnten ja auch nicht ahnen, welchen Skandal sie da aufdecken. Die drei Damen sind rau, aber herzlich und ergänzen sich prima. Jede von ihnen hat besondere Fähigkeiten. Da sie sehr menschlich dargestellt sind, muss man sie einfach mögen.

Es gibt eine Reihe von Hinweisen und immer wieder neue Wendungen, so dass ich lange im Dunkeln getappt habe. Das Ende ist schlüssig und auch überraschend. Allerdings steht das ungewöhnliche Ermittlerteam im Vordergrund, so dass die Krimihandlung und damit die Spannung doch ein wenig ins Hintertreffen geraten sind.

Ein kurzweiliger Krimi mit sehr eigenen Charakteren und Bielefelder Lokalkolorit.