Rezension

Ein wunderschöner Auftakt zu einer Saga historischer Romane

Sternentochter - Band 1 - Anna Valenti

Sternentochter - Band 1
von Anna Valenti

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

„Das war anders als alles, was sie kannte, anders als alles, was ihr über die Beziehung zu einem Mann je gesagt worden war. Und es war stärker als Worte es auszudrücken vermocht hätten. Sie lag ganz still da und spürte sich. Sie lebte. Jeder Atemzug war Leben, war Kraft, war – Glück!“ Deutschland, Ende des 19. Jahrhunderts: Die junge Caroline, Tochter des Straßenmeisters Caspari, ist einem angesehenen Mann versprochen. Aber sie findet ihn abstoßend und weiß, dass sie niemals Gefühle für ihn haben wird. Ihr Herz gehört einem anderen: dem neuen Postillion der Stadt. Gegen alle Widerstände entscheidet sie sich dafür, ihrem Herzen zu folgen. Doch von Seiten ihrer Familie kann sie nicht mit Verständnis rechnen. Der Auftakt einer großen Saga um eine starke Frau und ihr Schicksal: Die Geschichte der Caroline Caspari beruht auf einer wahren Begebenheit. Anna Valenti hat dieses Buch den vielen unbekannten Frauen gewidmet, die es schon im 19. Jahrhundert wagten, sich zu emanzipieren.

Meinung:

Dieser, auf einer wahren Begenheit beruhende Roman, macht wirklich Spaß zu lesen. Der Leser begleitet in diesem Buch Caroline auf ihrem Weg, der einige Hürden für sie bereit hält. Caroline selbst ist ein junges, verträumtes und artiges Mädchen. Nie war sie vorher negativ aufgefallen und stets von untadeligem Benehmen. Die Autorin zeichnet ein Bild einer sympathischen, fleissigen jungen Frau der man nur das Beste wünscht. Ich habe sie sofort in mein Herz geschlossen. Trotz ihrer Naivität und zuweilen auftretenden Oberflächlichkeit. Der Charakter stellt ein typisches Mädchen des Mittelstandes zur Zeit der Jahrhundertwende da. Auch ihre Familie, die anderen Bewohner des Dorfes und die hohe Gesellschaft in Cassel sind typisch für diese Zeit und liebevoll mit Worten gezeichnet. Der Leser bekommt also einen sehr guten Einblick in die Zustände, den Wert des Standes und das erwartete Bild einer "guten Frau".

Aber nicht nur die Charaktere sind gut umschrieben. Auch die Landschaft, Kleidung, Häuser etc. werden so dargestellt, das ein Bild vor dem geistigen Auge erscheint. So soll es sein. Zuweilen ein wenig kitschig, was ich hier aber durchaus als passend empfinde.

Ansonsten führ einem diese Buch vor Augen, wie einfach man es in der heutigen Zeit bei der Partnerwahl hat. Gerade durch den realen Hintergrund ist man über den Fortschritt seit dieser Zeit immer wieder erleichtert.

Das Ende ist ein großer Cliffhanger, bei dem es sich nicht vermeiden lässt weiterlesen zu wollen und Caroline auf ihrem Weg zu begleiten.

Fazit:

Toller Auftakt zu einer Reihe historischer Romane. Nach dem ersten Band bin ich positiv gestimmt und hoffe das die Folgebände ebenso lesenswert sind. Für mich auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung.