Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Guter Auftakt zum Mehrteiler

Sternentochter - Band 1 - Anna Valenti

Sternentochter - Band 1
von Anna Valenti

Bewertet mit 4.5 Sternen

Caroline Caspari lebt Ende des 19. Jahrhunderts und ist zum Leidwesen ihrer aufstrebenden Mutter immer noch sehr verträumt. Daher beschließen Carolines Eltern, sie zeitnah zu verheiraten. 
Der auserwählte Kandidat sagt Caroline jedoch gar nicht zu, auch wenn sie ihn schon viele Jahre flüchtig kennt. 
Besonders Carolines Mutter setzt sich sehr für diese Verbindung ein, da sie unbedingt erreichen will, dass ihre Tochter gesellschaftlich aufsteigt. 

In der Stadt fängt ein neuer Postillion an und als Caroline ihn zum ersten Mal sieht, ist es Liebe auf den ersten Blick.
Schnell treffen die beiden sich heimlich und beschließen, zusammen zu bleiben. Allerdings kommt Carolines Vater durch einen dummen Zufall hinter das Geheimnis und die Probleme beginnen...

Kann Caroline ein Leben mit ihrer großen Liebe Georg führen?
Wie werden die gesellschaftlichen Folgen für die beiden sein?

Die Thematik ist sehr interessant und beruht auf einer wahren Begebenheit, was Bücher für mich immer noch besser macht. 

Caroline gefällt mir gut. Sie ist noch mehr Mädchen als junge Frau und strebt nur nach ihrem Glück und nicht nach einem höheren Stand. Daher versteht sie sich deutlich besser mit ihrer reizenden Großmutter als mit ihrer strengen Mutter. 
Carolines beste Freundin ist ein Beispiel für die negativen Folgen einer arrangierten Ehe. Das finde ich gelungen, da man so erahnt, was Caroline blühen könnte.
Postillion Georg scheint unter Carolines Stand zu sein und ist daher für ihre Mutter völlig inakzeptabel. Dabei ist dies nur einem Schicksalsschlag geschuldet. Um Caroline zu sehen, nimmt er einiges in Kauf. Das macht ihn mir sympathisch, da das zur damaligen Zeit mit vielen arrangierten Ehen in Carolines Kreisen wahrscheinlich nicht üblich war.

Das Buch vermittelt einen guten Eindruck über das Leben der Frauen zur damaligen Zeit. Dies wird vor allem durch Carolines Zeit bei ihrer Tante Thea deutlich. Dort lernt sie verschiedene gesellschaftliche Stufen kennen.

Der Schreibstil ist gut verständlich und das Buch liest sich sehr flüssig.
Die erste Begegnung von Caroline und Georg ist sehr anschaulich beschrieben. Ich konnte mir das Knistern direkt vorstellen. 

Leider gab es ein vollkommen offenes Ende, welches sehr abrupt kam. 
Der zweite Teil des Mehrteilers wird aber bereits in Kürze erscheinen.

Fazit:

Sehr schönes Buch über die Probleme der Frauen im ausgehenden 
19. Jahrhundert.
Sympathische Personen und schwierige Umstände - eine gute Kombination.
Ich bin gespannt auf die Fortsetzung!