Rezension

Ein zauberhaftes Buch, eine Familiengeschichte um zwei Frauen, die berührt.

Der Gesang der Wellen nach dem Sturm - Kirsty Wark

Der Gesang der Wellen nach dem Sturm
von Kirsty Wark

Bewertet mit 5 Sternen

Im Januar 2006 schreibt die auf der Insel Arran lebende fast 95 Jahre alte Elizabeth Pringle einen Brief an eine Mrs. Morrison und teilt ihr mit, dass sie ihr das Haus „Homlea“ vermacht. Vor über 34 Jahren hatte Anna Morrison ihr Interesse an diesem bekundet, falls Elizabeth es jemals verkaufen würde. Viel Zeit ist seitdem vergangen und Anna inzwischen an Demenz erkrankt, sodass ihre Tochter Martha Verfügungsberechtigte ist.
Verwundert folgt Martha der Bitte eines Anwalts. Dieser eröffnet ihr, dass die Mutter nunmehr Besitzerin des Hauses auf Arran sei. Martha muss entscheiden, was mit dem Haus passieren soll. Behält sie es oder? Wenn nicht, dann tritt eine weitere Verfügung von Elizabeth in Kraft. Martha erinnert sich an wunderbare Ferien während ihrer Kindheit, die sie auf der Insel verbracht hatte. Also fährt sie nach Arran und schaut sich das Haus an. Dort lernt sie zwei Menschen kennen, die Martha zeigen, dass das Leben auf Arran ihr gefallen würde.
Es gibt einiges zu regeln, bevor Martha endgültig Edinburgh verlässt. Ihren Job als Journalistin hatte sie eh gerade verloren und war arbeitslos.
Dass das Haus auf Arran ein Geheimnis hütet, stellt Martha während der Umbauarbeiten fest. Wer war diese Elizabeth Pringle, die ihrer Mutter das Haus vererbt hatte?
„Der Gesang der Wellen nach dem Sturm“, ein passender Titel für den Debütroman der Autorin Kirsty Wark. Der Leser kann sich von Anfang an wie in einem Boot sitzend durch die Handlung tragen lassen, ohne dass er durchgeschüttelt wird. Es ist eine eher ruhige Geschichte, ohne stürmischen Seegang.
Die Kapitel werden zum einen von Elizabeth, die ihre Lebensgeschichte mitteilt und von Martha in der Gegenwart  erzählt. Das Leben von Elizabeth war nicht einfach. Der Krieg prägte halt damals die Menschen. Von daher kann man sagen, dass die Handlung durch die Rückblenden von Elizabeth getragen wird.
Die Beschreibungen vom Land, der Insel wecken Sehnsüchte und manwünscht sich an den Ort, die Insel, um dort noch einmal diese wunderbare Lesereise zu genießen. Das Gesamtwerk strahlt eine Ruhe aus, die sich auf den Leser überträgt.
„Der Gesang der Wellen nach dem Sturm“ – ein zauberhaftes Buch, eine Familiengeschichte um zwei Frauen, die berührt. Wer Spannung sucht, wird diese hier nicht finden.