Rezension

Eine blaue Muschel mit Eigenleben

Der Klang der blauen Muschel - Beatrix Mannel

Der Klang der blauen Muschel
von Beatrix Mannel

Bewertet mit 5 Sternen

Vor 6 Jahren hat Karl-Josef Mayberg seine Familie verlassen um in Kanada am Klondike nach Gold zu schürfen und anschließend auf Deutsch-Samoa eine Kokosplantage aufzubauen. Beide scheint ihm gelungen zu sein, denn 1905 übersiedeln Apollonia Mayberg sowie ihre Kinder Henriette und Ella nach Deutsch-Samoa. Spohie, die Zwillingsschwester von Henriette, ist an Tuberkulose erkrankt und muss bei ihrer Großmutter in Deutschland bleiben.

Kaum auf Samoa angekommen offenbart ihr Vater Henriette, daß sie verheiratet werden soll. Der Auserwählte ist Hofmann, ein angeblicher Geschäftspartner ihres Vaters. Irgendwie scheint es aber eher als ob Hofmann den Herrn Mayberg mit etwas erpresst und die Heirat in Wirklichkeit nur einem Zweck dienen soll – Hofmann milde zu stimmen.

Bei einem nächtlichen Spaziergang am Strand lernt sie den samoanischen Prinzen Tamatoa und seine Schwester Sina kennen. Henriette und Tamatoa verlieben sich ineinander aber Beide wissen, dass ihre Liebe keine Zukunft hat.

Tamatoa schenkt Henriette eine blaue Muschel die auf magische Art und Weise ein Eigenleben zu führen scheint.

Sowohl Henriette als auch Hofmann bringen großes Leid nach Deutsch-Samoa.

Mein Fazit:

Das ist das 2. Buch das ich von Beatrix Mannel lese aber garantiert werden dem noch einige folgen. Genau wie „Die Insel des Mondes“ führt dieser Roman den Leser auf eine Insel, dieses Mal nach Samoa.

Ebenso wie beim vorherigen Roman werden dem Leser Sitten und Gebräuche, Mythen, Legenden und Rituale der Insulaner nähergebracht und dafür hat die Autorin vor Ort liebevoll recherchiert. Man kann sich viele Dinge im Detail vorstellen –z. B. die blaue Muschel.

Die Charactere werden so plastisch beschrieben, daß man sich geradezu vorstellen kann wie entsetzt Apollonia auf Samoa feststellt, daß es noch nicht einmal ein Badezimmer gibt oder wie Henriette die Ohrfeige ihres Vaters empfinden muss als sie sich gegen die bevorstehende Heirat widersetzt. Auch Sophie, die in Deutschland bleiben muss um ihre Krankheit auszukurieren, wächst einem sehr ans Herz. Ebenso der Fotograf Julius von Sommerfeld, der sowohl in Sophies als auch Henriettes Leben eine große Rolle spielen wird.

Hofmann, der zukünftige Ehemann von Henriette, weckt schon gleich am Anfang in mir eine Abneigung, die sich durch das ganze Buch hindurch zieht. Der Unsympath schlechthin. Und immer wieder hat Hofmann seine Finger im Spiel wenn im Leben der Protagonisten eine Wendung eintritt.

Mit was genau hat Hofmann seinen „Geschäftspartner“ Karl-Josef Mayberg in der Hand?

Wird Henriette der Hochzeit mit Hofmann entgehen können?
Was genau hat es mit dem Eigenleben der blauen Muschel auf sich?

Welche Rolle spielt Tante Berta in San Franzisko?

Fragen über Fragen ... die Antworten dazu findet Ihr im Buch „Der Klang der Blauen Muschel“ :-)