Rezension

Ein romantischer Schmöker vor idyllischer Südseekulisse, der Mystik, Liebe und Leid beeinhaltet!

Der Klang der blauen Muschel - Beatrix Mannel

Der Klang der blauen Muschel
von Beatrix Mannel

Bewertet mit 5 Sternen

Samoa 1905: Sophie und Henriette sind Zwillinge und eigentlich nur gemeinsam glücklich. Doch eine schwere Tuberkulose Sophies führt zur Trennung der Schwestern. Henriette und ihre Mutter müssen allein in die deutsche Südsee-Kolonie zu ihrem Vater auf eine Palmenplantage auswandern. Die Schwestern wollen durch Briefen in Kontakt bleiben. In Samoa gefällt Henriette das freie Leben der Einheimischen, denn sie selbst unterliegt einer steifen Etikette. Sie lernt einen samoanischen Prinzen kennen, der ihr eine magische Muschel schenkt. Doch ihr Vater will sie schnellstens verheiraten. Der Auserwählte ist ein Bekannter des Vaters aus seiner Goldgräberzeit. Die Heirat hat tiefere Gründe, denen Henriette nach und nach auf die Schliche kommt.

Die nächste Station von Henriette ist San Francisco, das 1906 von einem großen Erdbeben heimgesucht wurde. Diese Katastrophe ist ebenfalls Teil der Geschichte und wird sehr glaubhaft dargestellt. 
 
Zeitgenossen wie Lady Montagu, Jack London und Robert Louis Stevenson finden ebenso Erwähnung im Buch und machen den damaligen Zeitgeist nachvollziehbar. Interessant ist auch die Einbringung des Chinese Exclusion Acts, in dessen Folge auch der Geary Act von 1902 aufgestellt wurde. Dieser verbot Chinesen das Zeugenrecht.
Geschickt verknüpft die Autorin solche geschichtlichen Fakten in die Handlung und das macht den Plot so wirklich und genau.

Diese Geschichte zeigt zwei Schwestern, die sich trotz Trennung immer noch nah verbunden fühlen. Beide haben sich im Roman zu selbstbewussten Frauen entwickelt, die für ihre Überzeugungen eintreten, auch wenn es der damaligen Etikette nicht genehm war. Sie sind mutig und hilfsbereit, kämpfen sogar um das Leben von Menschen, die ihnen große Probleme bereitet haben und verwirklichen ihre Träume in Samoa.