Rezension

Eine etwas andere Zeitreise, zwei tolle Protagonistinnen und eine wunderbare Freundschaft - ein lesenswerter Jugendroman!

Schwestern durch die Zeit - Comtesse in Turnschuhen -

Schwestern durch die Zeit - Comtesse in Turnschuhen
von Teresa Hochmuth

Bewertet mit 4 Sternen

Die Edelsteintrilogie oder die Zeitenzauber-Trilogie gehören zu meinen liebsten Jugendromanen - unter anderem wegen der wunderbaren Zeitreisen! Umso mehr freute ich mich, mit diesem Buch wieder in eine andere Zeit einzutauchen. :) Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks lesen.

Darum geht's in »Schwestern durch die Zeit - Comtesse in Turnschuhen«:

Liebe Frieda, das klingt jetzt vielleicht seltsam, aber... in welchem Jahr lebst du? Dottie

1822. Du etwa nicht?

»Eindeutig im falschen Jahrhundert geboren - so fühlt sich Dottie jeden Tag. Wenn sie doch nur eine Freundin hätte, die Jane Austen, traumhafte Musselinkleider und ihr antikes Schreibpult vom Trödelhändler genauso toll finden würde wie sie!

Frieda geht es ähnlich. Warum kann ihre Mutter einfach nicht verstehen, dass sie viel lieber die Welt erforschen würde statt sticken und feine Umgangsformen zu lernen? Aber als Baronesse hat Frieda keine Wahl, denn bald schon soll sie auf einem Debütantinnenball in die Gesellschaft eingeführt werden. Da taucht in Friedas Schreibpult auf einmal ein fremdes Heft auf - Dotties Heft. So entwickelt sich eine Brieffreundschaft zwischen den Jahrhunderten. Und als Frieda eines Tages nach dem Heft greift, während Dottie es gerade erst ins Pult legt, passiert das Unfassbare: Sie zieht Dottie zu sich - ins Jahr 1822.«

Original-Klappentext

 

Meine Meinung:

Der Einstieg ins Buch ist mir sehr gut gelungen. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und die Kapitel sehr kurz, sodass ich überzeugt bin, dass selbst lesemuffelige Jugendliche diese Geschichte in kürzester Zeit lesen würden. ;)

Aber selbst als Erwachsene hat es mir Spass gemacht, Dotties und Friedas Geschichte zu lesen. Das Buch wird abwechslungsweise aus den Perspektiven der beiden Protagonistinnen erzählt, wodurch wir sowohl in Friedas als auch in Dotties Gedankenwelt einen guten Einblick erhalten.

Die beiden Hauptfiguren sind total unterschiedlich. Dottie, die im Jahr 2022 lebt, bleibt lieber im Hintergrund, als aufzufallen. Dennoch hat sie eine unverkennbare Leidenschaft für die Vergangenheit, durch die sie zum Beispiel Kleider aus dem Kostümfundus trägt oder sich ein antikes Schreibpult zum Geburtstag wünscht. Frieda aus dem Jahr 1822 hingegen ist ihrer Zeit weit voraus, denn sie interessiert sich mehr für Naturwissenschaften und das Reisen als dafür, was von ihr als junges Fräulein erwartet wird. Mit ihrer forschen und abenteuerlustigen Art ist sie genau das Gegenteil von Dottie, und trotzdem wird schon nach wenigen Seiten deutlich, dass die beiden Protagonistinnen mehr verbindet, als sie zu Beginn ahnen. Auch machen beide im Verlaufe des Romans eine tolle Entwicklung durch.

Auch die Nebenfiguren sind toll gestaltet. Besonders gelungen fand ich, dass wir durch die Perspektivenwechsel zwischen Dottie und Frieda einen unterschiedlichen Blick auf ein und dieselbe Figur erhalten konnten. Am meisten mochte ich Dotties Väter, aber auch Friedas Bruder Johann.

Im Zentrum der Geschichte steht die Freundschaft zwischen Dottie und Frieda, die durch Höhen und Tiefen geprägt wird. Aber auch die Unterschiede zwischen dem 19. und dem 21. Jahrhundert, insbesondere die Rolle von jungen Frauen, sind ein wichtiges Thema des Romans. Durch die Reise durch das Schreibpult erhält die Geschichte auch einen Touch Magie, und der tolle Humor und ein kleiner Hauch Romantik dürfen auch nicht fehlen. Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen, und ich würde mich über eine Fortsetzung sehr freuen - das Ende verspricht definitiv mehr!

 

Fazit:

»Schwestern durch die Zeit - Comtesse in Turnschuhen« ist ein kurzweiliger und toller Jugendroman, der Mädchen im Alter zwischen 12 und 15 Jahren begeistern wird. Die wunderbare Freundschaft zwischen Dottie und Frieda ist bewundernswert - wir können uns davon definitiv eine Scheibe abschneiden!