Rezension

Eine Geschichte aus dem Hulda-Universum :)

FROST -

FROST
von Ragnar Jonasson

Bewertet mit 4 Sternen

Ein altes Sanatorium. Ein entschlossener Ermittler. Ein ungelöstes Rätsel: Die Fortsetzung der großen HULDA-Trilogie von Ragnar Jónasson, in der der junge Kommissar Helgi Reykdal in den Fokus rückt - jener junge Mann, für den Kommissarin Hulda Hermannsdóttir in »DUNKEL« ihren Schreibtisch räumen musste. Helgi untersucht eines der größten Rätsel der isländischen Kriminalgeschichte, einen Cold Case: die Todesfälle im Tuberkulose-Sanatorium. 1983 waren dort, im eisigen Norden Islands, eine Krankenschwester und der Chefarzt umgekommen. Was ist 1983 wirklich geschehen? Und wurde die damalige Ermittlerin Hulda zum Schweigen gebracht?

Meine Meinung: 

Man muss die Hulda-Trilogie (Dunkel/Insel/Nebel) des Autors nicht gelesen haben, um diese Geschichte zu verstehen Aber es ist vielleicht gut zu wissen, dass "Frost" im gleichen "Universum" spielt und Hulda - die Hauptperson der Trilogie - eben auch eine kleine Rolle einnimmt. Es werden zwar kaum Bezüge zur Trilogie geschaffen, ich fand es dennoch ganz schön zu wissen, dass man eine Zusatzgeschichte bekommt, die einfach in der gleichen Welt spielt :) Ich habe keine Ahnung, ob der Autor hier noch weitere Reihen/Bände folgen lassen wird - aber ich hätte nichts dagegen. 

In dieser Geschichte geht es um Helgi. Helgi studiert noch Kriminologie und ermittelt für seine Abschlussarbeit in einer alten Kriminalgeschichte. Dabei erleben wir nun nach und nach welchen Spuren er nachgeht und welche Informationen er einholt. Er führt Interviews durch und begibt sich auf die Suche nach der Lösung...

Die Kapitel in der Geschichte sind wunderbar kurz, teilweise nur 2-3 Seiten lang. Obwohl mir der Kriminalfall an sich gar nicht so zugesagt hat, haben es mir die kurzen, prägnanten Kapitel und Geschehnisse wirklich leicht gemacht immer und immer wieder zu diesem Buch zu greifen. Schon in der Trilogie habe ich gemerkt, dass mir der etwas kalte, rationale Ton des Autors wirklich gefällt. Er verschwendet keine Zeit mit vielen Beschreibungen oder Emotionen, sondern er bleibt bei den wichtigen Dingen und bringt diese trotzdem klar rüber - auch wenn er oft sehr objektiv bleibt. Der Stil sagt mir einfach sehr zu und daher konnte ich "Frost" ohne Mühen schnell durchlesen. Jaaa, das Ende ist jetzt wirklich nicht der Brüller und kommt meiner Meinung nach sogar ein bisschen albern daher, aber ich hatte trotzdem ein spannendes Lesevergnügen!

 

Fazit: 

Ich mag einfach diese düstere, kalte und rationale Stimmung des Autors. "Frost" überzeugt mich daher durch kurze, prägnante Kapitel, die einem das Lesen sehr leicht machen. Wenn man die Trilogie rund um Hulda mochte, kann man sich hier meiner Meinung nach wundervoll in die gleiche Welt mitnehmen lassen. Ich vergebe sehr gute 4 Sterne!