Rezension

Eine Geschichte, die in meinen Augen nicht schlecht war, aber deutlich mehr Potential gehabt hätte.

Flaming Clouds – Der Himmel in deinen Farben -

Flaming Clouds – Der Himmel in deinen Farben
von Gabriella Santos de Lima

Bewertet mit 3 Sternen

Ich habe mich sehr über den Titel "Flaming Clouds – Der Himmel in deinen Farben" von Gabriella Santos de Lima gefreut, welcher mir vom lieben Piper Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank dafür an dieser Stelle, selbstverständlich wird meine Meinung zum Buch dadurch in keiner Weise beeinflusst.
Es handelt es sich hierbei um den Debütroman der Autorin, welcher gleichzeitig ein neuer Reihenauftakt ist. Die jeweiligen Geschichten lassen sich aber unabhängig voneinander lesen. 

In der Geschichte trifft der Leser auf die Protagonistin Olivia Green, eine Flugbegleiterin, die hier mit Nick Saint James, einem Piloten und ehemaligem Künstler zu tun hat. Die beiden kommen sich schließlich näher, bringen aber jeweils ihr Päckchen mit– vor allem Nick–, was zu einem großen Gefühlschaos führt...

Gabriella Santos de Lima schreibt ihren Liebesroman im Wechsel aus den Sichtweisen beider Hauptcharaktere in der Ich-Perspektive im Präteritum. Dadurch lerne ich sie beide nach und nach besser kennen und kann mich sogar in mancher Hinsicht ziemlich gut in Nick hinein versetzen. Ich bin selber Künstlerin und liebe es zu malen und zu zeichnen und in die Welt der Farben und Formen abzutauchen und habe somit wirklich etwas mit ihm und seiner träumerischen Seite gemein. In ihm sehe ich tatsächlich weniger den eingebildeten Piloten, der er laut Klappentext angeblich sein soll und hatte hier viel mehr Machtspielchen innerhalb der Crew erwartet. So kommen Nick und Olivia sich zügig und ohne großes Tamtam näher – wobei alles schon eher von Nick ausgeht – und lassen in mir auch weitestgehend die Funken fliegen. Manche Aspekte ihrer Beziehung gingen mir allerdings etwas zu schnell. Auch in Olivia kann ich mich meist gut hinein versetzen und empfinde sie durchaus als sympathisch. Sie bleibt mir allerdings ein wenig zu blass in der Geschichte. 

Generell ist die Handlung relativ schleppend, die Protagonisten kreisen sehr viel um sich selbst und tänzeln umeinander herum. Hier habe ich viel mehr Feeling und Atmosphäre bei der Storyline erwartet, dass ich mich beispielsweise mit den Figuren auf verschiedene Reisen hoch oben im Himmel und auch auf dem Land begebe, tolle Schauplätze geboten bekomme usw. Dies passiert hier allerdings weniger. Statt Fernweh zu bekommen und dem nächsten (möglichen!) Urlaub in einem fernen Land entgegen zu fiebern, kommt ab und an mal etwas Langeweile auf. Das ist schade. 

Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, grundsätzlich aber nicht schlecht in meinen Augen. Er ist sehr poetisch, malerisch und verträumt, was ich grundsätzlich toll finde. Jedoch kommen ab und an obszöne oder generell eher unpassende Wörter auf, die diesem Stil einfach nicht gerecht werden und ein bisschen was kaputt machen. Die Kapitel halten sich in angenehmer Länge und mir gefallen die wechselnden Sichtweisen aber ganz gut, die zumindest die Beziehung der Protagonisten (auch von früher) mehr und mehr beleuchten. 

"Flaming Clouds – Der Himmel in deinen Farben" konnte meine Erwartungen leider nicht vollends erfüllen, ich blieb hier und da ein wenig enttäuscht zurück, konnte der Geschichte aber durchaus auch Positives abgewinnen. Daher vergebe ich entsprechende keine unbedingte Lese- und Kaufempfehlung und 3 Sterne ***