Rezension

Eine Geschichte über einen ungewöhnlichen Jungen und einen griesgrämigen Kriegsveteran, die ein Tabuthema enthält und ans Herz geht.

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat - Gavin Extence

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat
von Gavin Extence

Bewertet mit 4 Sternen

Rezension:

Gavin Extence’ Debüt “Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat” ist durch und durch besonders. Angefangen bei dem strahlend gelben Einband, der sich unter dem Schutzumschlag verbirgt, über den ganz besonderen Protagonisten, bis hin zu der ungewöhnlichen Story an sich.

Der Autor erzählt die Geschichte aus Sicht des Protagonisten Alex, dem als Kind ein Meteorit durchs Dach seines Elternhauses direkt auf den Kopf gefallen ist, was er wie durch ein Wunder unbeschadet überstand. Gavin Extence konnte Alex’ sehr spezielles Wesen perfekt einfangen und über den Schreibstil nach außen spiegeln.

So lernt der Leser einen Jungen kennen, der alles hinterfragt und ganz anders ist als andere Jungs in seinem Alter. Er ist einerseits naiv und kindlich – jedoch im krassen Gegensatz dazu gleichzeitig reifer, als es viele Erwachsene sind. Durch einen Zufall gerät Alex an den kiffenden Kriegsveteranen Mr. Peterson, der seit dem Tod seiner Frau sehr zurückgezogen in der Nachbarschaft lebt, in der auch Alex und seine Mutter, die einen Esoterikladen führt, wohnen.

Während sich zwischen Alex und Mr. Peterson nach und nach eine Freundschaft entwickelt, die sich vor allem auf die Liebe zur Literatur stützt, wird der alte Kautz plötzlich schwer krank und Alex muss eine schwerwiegende Entscheidung treffen – letzter Freundschaftsdienst oder Gesetzestreue.

Mir hat diese Geschichte wahnsinnig gut gefallen und vor allem am Ende musste ich schwer schlucken, da einem das ungleiche Paar sehr ans Herz wächst. Gleichzeitig macht man sich nach “Das unerhörte Leben des Alex Woods …” auch Gedanken darüber, wie man an Alex’ Stelle wohl selbst gehandelt hätte und ob man denn stark genug dafür gewesen wäre.