Rezension

Eine Hommage an Florenz

Das Fenster zur Welt -

Das Fenster zur Welt
von Sarah Winman

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Loblied auf die Liebe, die Kunst und ihre Schönheit, auf lebenslange Freundschaft mit sehr diversen, sympathischen Charaktere, mit überzeugenden, ehrlichen Dialogen, verpackt, in urigen Szenerien z. B. in Col's Pub im Londoner East End oder in den zwei geerbten Wohnungen in Florenz – all das trifft sich in diesem warmherzigen Roman. Neben der Kunsthistorikerin Evelyn imponiert auch der verschrobene, mit Bäumen sprechende Cress oder auch der liebenswert lächelnde, eher unbeholfene Soldat Ulysses neben weiteren interessanten Romanfiguren wie die eigenständige Figur des Papageis Claude. Dieser ist auch im Cover verewigt vor einem gekachelten, blumigen Rahmen. Sowohl beim Neuanfang in Italien mit ungewissen Abenteuern als auch schon bei der Rückkehr aus dem Krieg – immer wird eine warme Atmosphäre beschrieben, durchtränkt von Kunst, Poesie, Kultur, Schönheit, Liebe, Vertrauen, Überlebenswillen und Lebenslust. Eingebunden sind viele historische, auch weltumspannende Ereignisse wie die Hochwasserflut in Florenz von 1966, die Olympischen Spiele im Sommer 1948 in London oder Erfolge der Raumfahrt. Auch die Herstellung von Globen wird eingeflochten. In einem Zeitraum von 1901bis 1979 wird das Leben von Evelyn Skinner beschrieben, besonders ihre Liebe zu dem Dienstmädchen Lidia in der Simi Pensione mit 21 Jahren. Diese zeigt ihr ein Fenster zu ihrer Welt.

Eine großartige, herzerwärmende Story, ein lebensbejahender Roman, der lebenslange Bande vieler überzeugender Freundschaften beschreibt.