Rezension

Eine irische Ballade

Eine irische Ballade - David Pawn

Eine irische Ballade
von David Pawn

Bewertet mit 4 Sternen

Die "irische Ballade" wird von der Protagonistin Síochána erzählt. Sie ist eine Bean Sí, eine Todesfee. Sie wurde verflucht und muss nun jeden Toten ihrer "zugeteilten" Familie Carr betrauern. Diese Trauerphase dauert manchmal Tagelang und geht so lange, bis die gesamte Familie Carr ausgelöscht wurde. Als dies geschieht, verweilt sie gerade als Pokerspielerin in Baden-Baden. Da sie nun "frei", fragt sie sich, ob ihr Fluch nun ein Ende hat. In dem Moment hat sie eine Todesvision eines Mitspielers namens Daniel. Sie kommt auf die Idee, diesen Todeskandidaten zu retten, in dem sie ihn verführt. Ihre Rettungsaktion gelingt und wie es der Zufall so will, verlieben sich die beiden ineinander. Ihre Offenbarung, eine Banshee zu sein, schockt Daniel zuerst, seine Liebe siegt jedoch über seine Zweifel. 
Ihre Todesvisionen hören jedoch nicht auf. Sie kommen immer dann auf, wenn sie im Casino am Pokertisch sitzt und es betrifft immer einen ihrer Mitspieler. Síochána kann es nicht lassen und versucht, jeden Totgeweihten zu retten. Dass sie damit dem Schnitter, dem Tod persönlich, in die Quere kommt, ahnt sie nicht. Erst als er vor ihr steht und sie warnt, ihm nicht immer wieder ins Handwerk zu pfuschen, wird ihr bewusst, mit wem sie sich da angelegt hat. Sie und Daniel müssen nun versuchen, aus der Schusslinie des Schnitters zu kommen. 

Daniel Pawn nimmt uns mit auf ein fantasiereiches Abenteuer, in dem es um sagenumwobene Gestalten, die Liebe und den Kampf um Leben und Tod geht. Die Sagenwelt und unsere Zeit treffen aufeinander und verleihen dem Buch einen märchenhaften Rahmen. Die Protagonisten sind herzlich und abenteuerlustig gestaltet und geben zusammen ein tolles Paar ab.
Der Schreibstil ist einfach gehalten, die Protagonistin spricht den Leser immer wieder direkt an. So ist man immer mittendrin im Geschehen und kann mit den Personen mitfühlen.

Ich selbst habe eine ganz andere Geschichte erwartet und war dann doch positiv überrascht, obwohl Fantasy nicht mein bevorzugtes Genre ist. 1 Stern Abzug, weil das Ende schon früh vorhersehbar war. Ansonsten eine schöne, kurzweilige, fantasiereiche Geschichte.