Rezension

Eine Polio Epidemie an der Kinderklinik Weißensee in Ostberlin

Kinderklinik Weißensee – Geteilte Träume (Die Kinderärztin 4) -

Kinderklinik Weißensee – Geteilte Träume (Die Kinderärztin 4)
von Antonia Blum

Bewertet mit 5 Sternen

Elisabeth freut sich am Tag nach dem Geburtstag ihres Onkels ihre Facharztausbildung als Kinderärztin in der Kinderklinik Weißensee zu beginnen. Tante Lene wird ihre Mentorin sein, aber dann kommt alles ganz anders. Die russischen Besetzer werfen Marlene und ihrem Mann Unterstützung der Nazis vor und daher müssen die Beiden kurzfristig nachts nach Westberlin fliehen. Also ändert sich auch für Lissi vieles und sie muss lernen sich als Ärztin, die selber Polio durchlitten hat und davon Probleme mit den Beinen zurückbehalten hat, zu beweisen. Zu den Kindern hat sie schnell einen guten Zugang, als aber bei ihrer ersten eigenverantwortlichen Operation etwas schiefläuft, bekommt sie Selbstzweifel. Auch Marlene muss in Westberlin mit einem schlimmen Schicksalsschlag fertig werden und ihre Tochter droht ihr zu entgleiten. Emma, Lissis Mutter und Marlene ihre Schwester geraten wegen unterschiedlicher politischer Meinungen in einen heftigen sehr persönlichen Streit, dabei ist das Band zwischen den Schwestern sehr eng. Dann kommt eine Poliowelle auf Berlin zu und die Kinderklinik wird zum Poliozentrum, aber leider gibt es immer wieder Mangel an Medikamenten und Baumaterial, um die marode Klinik zu renovieren. Lissi bekommt nach einer Krankheit Zweifel an ihrer ersten großen Liebe und sie trifft weitreichende Entscheidungen.

Alle Bände dieser Reihe haben mir sehr gut gefallen, aber dieser Band war besonders toll. Er ist geschichtlich gut recherchiert und die erzählte Geschichte ist super interessant und spannend und man kann gut nachempfinden, wie schnell unterschiedliche politische Auffassungen, eine Familie auseinanderbringen können. Es wurde auf sehr behutsame Weise die Vor- und Nachteile beider Stadtteile Ost- und West-Berlin dargestellt. Das ist ausgesprochen gut gelungen.