Rezension

Eine ruhige, royale Geschichte ohne Höhepunkte

Perfectly Royal - Sandra Baunach

Perfectly Royal
von Sandra Baunach

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt: Der kleine Inselstaat Meldrina vor der Küste Frankreichs wird seit jeher von einer Königsfamilie regiert. Als Teil der Monarchie muss auch Prinz Thomas auf diese strengen Regeln achten. Doch als er Anna kennen lernt, stellt er die Tradition in Frage, denn seine Gefühle zu ihr wachsen stätig. Dabei ist eine Beziehung zwischen den beiden undenkbar – Anna ist eine Bürgerliche und das Kindermädchen der königlichen Familie! Pflichtbewusst versucht Thomas, sich Anna aus dem Kopf zu schlagen, doch kann sie wirklich so einfach vergessen?

 

 

Der Story-Stapel

Erster Satz: „Es war der heißeste Sommer seit Jahren.“

Die Geschichte hat ein sehr hohes Erzähltempo, so dass wir direkt im ersten Kapitel das erste Aufeinandertreffen von Anna und Thomas miterleben. Doch anders als in vielen Büchern wird hier nicht gleich von der großen Liebes gesprochen. Vielmehr vergeht sehr viel Zeit, ehe die beiden ihre Gefühle entdecken. Diese Zeit überbrückt die Autorin mit großen Zeitsprüngen, sodass wir in dem Buch einige Jahre ins Land ziehen lassen. Zwei Spannungsspitzen sorgen für Trubel und Lesefluss, ansonsten bleibt die Geschichte eher ruhig und auch die royalen Konflikte und Hindernisse sind eher Nebensächlichkeiten.

 

Der Charakter-Stapel

Thomas, der König von Meldrina war mir von Anfang an sympathisch. Anfangs wirkte er noch wie der typische Partyprinz, wird er schon bald reifer und ruhiger. Er erfüllt seine royalen Pflichten mit Hingabe und gesteht sich selbst seine Gefühle für Anna rasch ein und bleibt diesen auch treu. Gleichzeitig bemüht er sich um die Beziehung und versucht offene Probleme durch Gespräche zu lösen.

Anna ist etwas schwerer ins Herz zu schließen. Ihre Sprunghaftigkeit und das typische Weglaufen vor Problemen macht sie nicht gerade sympathisch. Zumal sie es nicht schafft, offen mit Thomas über Gefühle zu sprechen. Dadurch wurden mir ihre Gefühle bzw. die Liebe zu Thomas fremd bzw. nicht glaubhaft. Sie wirkte auf mich eher so, dass sie den Weg mit den geringsten Widerstand geht.

 

Der Stil-Stapel

Es liest sich auf jeden Fall sehr leicht und die Autorin spart an Details, so dass es ein recht hohes Erzähltempo gibt. Ab und an hätten aber genau diese Details gut getan, um wirklich in der Geschichte anzukommen. Die Zeitsprünge erhöhen das Tempo zusätzlich, sind aber für den Leser selten greifbar. Dadurch habe ich das Buch mit Abstand und ohne Emotionen gelesen.

 

Der Kritik-Stapel

Mir fehlten royale Hindernisse und Details. Die Szenen wurden einfach nur abgefertigt, ohne, dass diese vor dem inneren Auge zum Leben erblühten. Dadurch konnte man auch keinen Bezug zu den Protagonisten aufbauen, zumal der weibliche Part unsympathisch war und dadurch die Liebesgeschichte eher gestellt wirkte.

 

 

Auf den Lesen-Stapel?

Wer keine ein ruhiges, royales Buch lesen möchte, kann hier gerne zugreifen. Ansonsten kann ich leider keine Leseempfehlung aussprechen, da hier zu viel nicht gestimmt hat. Das Buch sprang durch eine Handlung, als hätte es Eile und hat dabei den Leser verloren. Es gibt von mir dafür mittelmäßige 3 Sterne, da die Grundidee und die männliche Sicht gut waren, nicht jedoch die Umsetzung.