Rezension

eine schöne Geschichte über Liebe und Selbstfindung mit ein paar Logikfehlern

Wie Wellen im Sturm -

Wie Wellen im Sturm
von Alicia Zett

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt
Louise hat gehört nicht wirklich dazu. Sie hat keinen Anschluss in der Schule und verbringt die meiste Zeit mit dem Schreiben ihrer Fantasy-Geschichte. Ansonsten spielt sie gerne mit ihrem Bruder und seinen Freunden Fußball. Doch dann ändert sich ihr Leben schlagartig, als sie ein Stipendium für das Internat Schloss Mare ergattern konnte, wo sie in ihrem Schreiben gefördert wird. Noch dazu hat das Internat eine eigene Fußballmannschaft, in der sie sich zum ersten Mal akzeptiert fühlt. Leider gibt es auch dort seine Schattenseiten, denn ihre Mitbewohnerin und Kapitänin Mika gibt ihr Rätsel auf...

Meine Meinung
Da ich mich sehr für Fußball interessiere und mich in dem Bezug auch eine queere Liebesgeschichte interessiert, habe ich sofort ein Auge auf das Buch geworfen und hatte das Glück, es schon lesen zu dürfen.

Die Geschichte begann schon sehr interessant und konnte mich von Anfang an berühren und für sich gewinnen. Nach und nach entwickelte sich die Handlung weiter und bekam auch einige spannende Aspekte, die Fragen aufgeworfen haben und meine Neugier wecken konnten. 
Die Themen, die hier behandelt werden, haben mir ebenfalls sehr gut gefallen. Nicht nur das Fußballthema oder das Thema Schreiben wurde toll und spannend aufbereitet, sondern auch Themen wie erste Liebe und Selbstfindung wurden groß geschrieben sowie eingängig und einfühlsam dargestellt. 
Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mir mehr Einblicke in den Internatsalltag gewünscht hätte. Der ist für mein Empfinden etwas zu kurz gekommen. Ebenso gab es hin und wieder ein paar Logikfehler oder Unstimmigkeit, die mal mehr und mal weniger herausgestochen sind. Diese haben dem Gesamtbild der Geschichte keinen Abbruch getan, aber trotzdem sind sie aufgefallen. 
Am Ende blieb die eine oder andere Frage dann noch offen, was ich ein bisschen Schade fand, aber vielleicht gibt es dazu in den nächsten Bänden dann mehr. 

Die Hauptfigur Louise hat mir sehr gut gefallen. Ich fand sie sehr sympathisch und konnte mich gut in sie einfühlen und mit ihr mitfiebern. Auch ihr Charakter, ihre Art zu denken und ihre Leidenschaften kamen gut rüber und machten die Geschichte rund und stimmig. Die Dynamik und Harmonie zwischen ihr und den anderen Protagonisten und Protagonistinnen hat gestimmt und einem ein gutes Gefühl beim Lesen gegeben. 

Der Schreibstil war einfach und flüssig gehalten, sodass ich gut und schnell voran gekommen bin. Ich mochte es, dass man auch Auszüge aus Louises Buch erhalten hat und diese sich perfekt in die Geschichte eingegliedert haben. Die Atmosphäre war eine tolle Wohlfühlatmosphäre, auch wenn schwierige Themen behandelt wurden. Das Internatsflair bliebt etwas auf der Strecke, habe ich rückblickend aufgrund diesem Wohlfühlfaktor aber auch nicht groß vermisst. Die Gefühle und Emotionen wurden greifbar gemacht, weshalb ich auch berührt werden konnte.

Insgesamt ein toller Roman, der zum Abschalten einlädt und tolle Themen behandelt, die ihren Raum bekommen. Trotz ein paar kleinerer Schwächen konnte mich die Geschichte aber überzeugen.